Wer viel frisches Obst und gleichzeitig wenig Fleisch isst, hat ein deutlich niedrigeres Risiko an Diabetes zu erkranken.
(vv) – Wer viel frisches Obst isst und gleichzeitig wenig Fleisch, Hülsenfrüchte, helles Brot, Bier sowie kalorienreiche Erfrischungsgetränke konsumiert, hat ein um 70% niedrigeres Risiko an Typ-2-Diabetes („Altersdiabetes“) zu erkranken. Dies zeigen neue Ergebnisse der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition), die ein Forscherteam unter der Leitung von Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam veröffentlichte.
In der Untersuchung werteten die Wissenschaftler die Ernährungsgewohnheiten und medizinischen Daten von 192 neuerkrankten Typ-2-Diabetikern und 382 Kontrollpersonen aus. Dabei fanden Sie heraus, dass eine bestimmte Kombination von Lebensmitteln mit einem niedrigen Erkrankungsrisiko in Verbindung steht. Dieses Lebensmittelmuster ist besonders durch den Verzehr von viel frischem Obst und wenig kalorienhaltigen Erfrischungsgetränken, Bier, rotem Fleisch, Geflügel, Wurstwaren, Hülsenfrüchten und hellem Brot gekennzeichnet.
Personen, die sich durch eine solche Ernährungsweise auszeichneten, hatten nach Auswertung der Daten ein deutlich reduziertes Typ-2-Diabetesrisiko. Der beobachtete Zusammenhang zwischen Lebensmittelmuster und verringertem Diabetesrisiko war unabhängig von BMI (body mass index), Raucherstatus, Freizeitaktivitäten, Energieaufnahme, Bildungsstand, Alter und Geschlecht.
Die Forscher konnten aus dem ermittelten Lebensmittelmuster bislang noch keine Rückschlüsse auf eine besondere Rolle von einzelnen Nährstoffen wie z. B. Fetten und Kohlenhydraten für das Diabetesrisiko ziehen. Dies entspreche dem gegenwärtigen Kenntnisstand der Weltgesundheitsorganisation WHO, wonach die in Verbindung mit Diabetes diskutierten Nährstoffe, d. h. gesättigte Fette und Ballaststoffe, nicht zweifelsfrei mit dem Diabetesrisiko assoziiert seien. Die Wissenschaftler erwarten aber aufschlussreiche Ergebnisse aus zukünftigen Auswertungen der Studie.
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