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Morbus Crohn: Sind Bakterien die Übeltäter?

Darmerkrankung könnte durch Bakterien ausgelöst werden, vermuten Wissenschaftler

Eine Bakterieninfektion könnte für die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn verantwortlich sein. Für diese Hypothese haben amerikanische Forscher neue Belege gefunden. Demnach kommt das Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis (MAP) als Ursache für die schmerzhaften Beschwerden in Betracht. Über ihre Forschungen berichten Saleh Naser von der
Universität von Florida in Orlando und ihr Kollegen in der Fachzeitschrift The Lancet (Bd. 364, S. 1039).

Die Wissenschaftler analysierten das Blut von mehr als 50 Freiwilligen. 28 der Probanden litten unter Morbus Crohn, 9 unter einer anderen und 15 unter keiner chronischen Darmerkrankung. Bei der Hälfte der Morbus-Crohn-Patienten wurden sie bei ihrer Suche nach MAP fündig: Sie konnten bei 14 Probanden lebende Bakterien aus dem Blut kultivieren. Dagegen stellten sie bei keinem der gesunden Probanden eine Infektion mit MAP fest. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Bakterien bei der Entstehung von Morbus Crohn eine Rolle spielen. Zwar hatten auch zwei der Patienten mit einer anderen Darmerkrankung MAP im Blut. Allerdings sind sich die Wissenschaftler nicht sicher, ob hier eine Fehldiagnose vorliegt oder ob es sich möglicherweise um eine Zweitinfektion handelt.

Die genaue Ursache von Morbus Crohn ist bislang unbekannt. Die mögliche Rolle von MAP wurde erstmals vor zwanzig Jahren in Betracht gezogen, ist aber bisher umstritten. Das gleiche Bakterium löst bei Rindern, Schafen und Ziegen eine ähnliche Darmerkrankung aus. Weitere umfangreichere Studien seien nun dringend notwendig, erklären die Wissenschaftler.

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