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Migräne: So klappt der Wechsel zu Triptanen

Migräne-Patienten, die bisher Ergotamine genommen haben, müssen sich jetzt umstellen: Seit Ende Juni sind die meisten Mutterkornalkaloid-haltigen Präparate nicht mehr zugelassen. Triptane werden nun die Ergotamine in der Therapie ersetzen. Die Umstellung verläuft jedoch problemlos, wenn mindestens 24 Stunden zwischen dem Substanzwechsel liegen.

Bei Patienten, die häufiger als siebenmal ein Ergotamin einnehmen, ist aber zunächst ein Entzug sinnvoll. Dieser findet am besten unter fachärztlicher Kontrolle über zehn Tage statt. Die heftigen Kopfschmerzen, die ein Ergotamin-Entzug oft auslöst, lassen sich gut mit Naproxen und die Übelkeit mit einem Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden (Prokinetikum) behandeln. Bei häufigen und langanhaltenden Migräneattacken empfiehlt sich eine Prophylaxe mit dem blutdrucksenkenden Wirkstoff Metoprolol.
Einige Patienten müssen bei der Umstellung allerdings Vorsicht walten lassen: So dürfen Triptane nicht bei koronarer Herzerkrankung (KHK), unkontrollierter Hypertonie oder früherem Herzinfarkt eingenommen werden, warnt Dr. Volker Pfaffenrath in der Ärzte Zeitung. Sollte ein KHK-Patient aber nicht auf ein normales Schmerzmittel in Kombination mit einem Prokinetikum ansprechen, so kann er eventuell doch – nach Absprache mit einem Kardiologen – ein Triptan-Präparat nehmen. Denn es ist äusserst selten, dass Triptane bei KHK-Kranken Nebenwirkungen hervorrufen.
Einfache Schmerzmittel wie Paracetamol kann Pfaffenrath als Ergotamin-Alternative dagegen nicht empfehlen: Sie sind bei Patienten, die lange Mutterkornalkaloid-haltige Präparate genommen haben, oft nicht mehr wirksam.
Obwohl Triptane nach der europäischen Konsensus-Empfehlung als Mittel der ersten Wahl bei der Therapie der mittelschweren Migräne gelten, erhalten in Deutschland noch etwa 250.000 Patienten Ergotamine. Damit wurde diese Substanzklasse noch häufiger verordnet als Triptane, wie der Arzneiverordnungsreport 2002 belegt. (BSMO) 

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