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Herz-CT: Infarktrisiko früh erkennen

Viele Patienten mit koronarer Herzkrankheit wissen nichts von ihrem Leiden. Das verschlechtert ihre Prognose: Erfahren sie nämlich erst durch einen Herzinfarkt von ihrer Krankheit, liegt das Risiko an der Attacke zu sterben bei fast 40%. Eine Computertomographie des Herzens ist darum oft sinnvoll: Sie erlaubt die Diagnose der koronaren Herzkrankheit, bevor es zum Infarkt kommt.

Das Verfahren liefert ein so genaues Bild vom Herzen, dass der Arzt auch geringe Ablagerungen (Plaques) in den Gefässen erkennen kann. Auch zeigt die Computertomographie des Herzens (Herz-CT), woraus die Plaques bestehen. Das hat grosse Vorteile, denn zu bedenken ist: Gerade bei jungen Patienten entstehen Infarkte gar nicht durch Verengungen der Arterien (Stenosen), sondern durch den plötzlichen Einriss von Plaques. Besonders fettreiche Ablagerungen können diese so genannten Rupturen hervorrufen. Weiss der Arzt durch die Herz-CT, dass es sich um Plaques dieser Art handelt, kann er gezielt Medikamente verschreiben.Angiographie zeigt nur fortgeschrittene Verengungen

Hinzu kommt: Mit der Herz-CT lassen sich auch Verkalkungen in den Herzkranzgefässen nachweisen. Die Verkalkungen zeigen an, dass eine koronare Herzkrankheit vorliegt, auch wenn noch keine Symptome aufgetreten sind. Zu Krankheitszeichen kommt es erst, wenn die Verkalkungen so fortgeschritten sind, dass sie die Gefässe stark einengen.

Zurzeit diagnostizieren Ärzte die koronare Herzkrankheit (KHK) hauptsächlich mit einer Röntgenkontrastdarstellung der Herzgefässe (Angiokardiographie). Doch bei dieser Herzkatheteruntersuchung zeigen sich Veränderungen an den Gefässen erst, wenn sie bereits fortgeschritten sind.Herzkatheter ist mit Risiken verbunden

Ausserdem ist die Angiokardiographie für den Patienten belastend, da ein dünner Schlauch (Katheter) bis zum Herzen vorgeschoben wird, um ein Kontrastmittel zu spritzen. Nach der Herzkatheteruntersuchung muss der Patient im Krankenhaus bis zu einen Tag Bettruhe einhalten, denn der Arzt muss sichergehen, dass es aus der Einstichstelle in der Leistenarterie nicht nachblutet. Bei der Herz-CT hingegen wird das Kontrastmittel einfach über eine Vene am Arm gespritzt. Der Patient kann nach der Untersuchung also sofort nach Hause gehen.

In einem von 100 Fällen kommt es bei der Herzkatheteruntersuchung zu Komplikationen wie Blutungen oder Verletzungen der Gefässwand. Trotzdem: Jedes Jahr finden in Deutschland über eine halbe Million Angiokardiographien aus diagnostischen Gründen statt. Da bei etwa der Hälfte der Patienten kein Eingriff mit Ballondilatation oder Bypass folgt, wäre für sie eine Herz-CT eine angenehmere Alternative.Herz-CT: Nicht nur zur Vorsorge geeignet

In Frage kommt eine Herz-CT für Männer und Frauen über 40, die zwar keine typischen Symptome einer KHK zeigen, aber ein Risikoprofil besitzen. Sinnvoll kann sie auch bei einem vagen Verdacht auf KHK sein. Zudem bietet sie sich zur Kontrolle an, etwa während einer medikamentösen Therapie oder nach einer Bypass-Operation. Wenn der Patient einen Stent bekommen hat, kann eine Herz-CT ebenfalls sinnvoll sein.

 

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