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Hautzellen werden nervös

Statt Stammzellen könnten Zellen aus der Haut Nachschub fürs Nervensystem liefern

Aus gewöhnlichen Hautzellen können Nervenzellen hergestellt werden. Das zeigt eine Studie britischer Forscher. Ihre Experimente schildern Siddharthan Chandran von der Universität Cambridge in der Fachzeitschrift The Lancet (Bd. 364, S. 172). Die Entdeckung könnte neue Möglichkeiten für die Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie zum Beispiel Parkinson eröffnen. Die bisherigen Konzepte für solche Therapien basieren auf der Verwendung von embryonalen Stammzellen, deren Einsatz ethisch und auch technisch nicht unbedenklich ist.

Die Mediziner nahmen Hautproben von sieben Freiwilligen und behandelten die Zellen mit zwei Wachstumsfaktoren. In der Zellkultur entstand aus den Hautzellen eine nahezu unbegrenzte Menge an Vorläuferzellen. Diese wurden von den Forschern dann in ein Medium mit bestimmten Signalstoffen gesetzt, worauf sie sich weiter zu Nervenzellen entwickelten. „Die Studie ist eine Basis für weitere Experimente“, sagt Chandran. „Sie eröffnet die Möglichkeit, Nervenzellen aus den eigenen Hautzellen eines Patienten zu generieren und damit Abstossungsreaktionen durch transplantierte Nervenzellen fremder Spender zu umgehen.“

Nicht nur ethische Bedenken beschränken bislang die Verwendung embryonaler Stammzellen für die Behandlung von Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen. Auch kann das Immunsystem des Behandelten den fremden Stammzellen mit Abstossungsreaktionen begegnen. Daher suchen Forscher nach alternativen Quellen, um menschliche neuronale Stammzellen zu erhalten.

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