• Home
  • Haut-Pflaster kann Spritze ersetzen.

Haut-Pflaster kann Spritze ersetzen.

Ein harmloses Haut-Pflaster aus den USA soll die Angst vor der Spritze überflüssig machen. Es soll Medikamente mindestens ebenso gut, wenn nicht effektiver in den Körper bringen als Pillen. Im Vergleich zu heute üblichen Wirkstoff-Pflastern strotzt das Stück vor High-Tech: Während bisher etwa ein Nikotin-Pflaster nur auf der Haut sitzt und brav wartet, bis der Wirkstoff durch die Haut diffundiert, ritzen in dem neuen Pflaster winzige Schneiden die Haut unmerkbar auf. Eine batteriebetriebene Elektrode sorgt anschliessend dafür, dass der Wirkstoff gezielt ins Körperinnere wandert.

„Man fühlt überhaupt nichts“, berichtet Peter Daddona von der Entwicklerfirma ALZA Corp. im kalifornischen Mountain View. Das Feld winziger Schneiden besteht aus Titan-Folie, aus der Laschen von knapp einem Zehntel Millimeter herausgestanzt sind.

Die Idee, Medikamente durch mikroskopisch kleine Löcher in der Haut zu transportieren, ist nicht neu – ALZA hat sie sich bereits vor 20 Jahren patentieren lassen. Die technischen Möglichkeiten waren damals allerdings noch nicht gegeben.

Über den Titanschneiden liegt im Pflaster das Medikamenten-Reservoir. Darüber wiederum eine Membran, dann eine Schicht elektrisch leitenden Gels und zuletzt die Elektrode. Dieser Aufbau setzt die alte Erkenntnis um, dass eine elektrische Spannung Wirkstoffmoleküle durch die Haut treiben kann: Viele der Moleküle sind in Lösung elektrisch geladen und werden von einer Elektrode gleicher Ladung abgestossen. Im Pflaster bedeutet das, dass sie sich in Richtung Gewebe in Bewegung setzen.

Kleine Moleküle, etwa von schmerzstillenden Medikamenten, wandern dadurch schnell und problemlos auch durch unverletzte Haut. Grössere Moleküle wie Insulin benötigen die „vorgeritzten“ Löcher, um die Barriere zu überwinden. Befürchtungen, dass die verletzte Haut auch unliebsame Gäste wie Bakterien hereinlassen könnte, haben sich bisher nicht bestätigt.

Die Pflaster sind inzwischen in der dritten Phase klinischer Versuchsreihen, und die bisher 60 Testteilnehmer zeigten keinerlei Anzeichen von Irritation oder Infektion.

Weitere Infos finden Sie hier …

Leave A Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.