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Hartherzige Ehe härtet das Herz

Forscher: Verheiratete mit schlechter Beziehung zueinander leiden häufiger unter Arterienverkalkung

Eine schlechte Ehe begünstigt die Verkalkung der Herzkranzgefässe“ und zwar bei Männern und Frauen auf unterschiedliche Weise. Das sagen amerikanische Wissenschaftler nach einer Studie an 150 älteren verheirateten Paaren. Nach den Ergebnissen der Psychologen geht Feindseligkeit in der Beziehung bei Frauen häufig mit Verhärtungen der Blutgefässe einher “ während bei Männern verhärtete Arterien besonders häufig vorkommen, wenn deren Ehe von Dominanz und kontrollierendem Verhalten geprägt ist.

Für ihre Studie rekrutierten Tim Smith von der Universität von Utah in Salt Lake City und seine Kollegen verheiratete Paare zwischen 60 und 70 Jahren mit einem Altersunterschied von maximal fünf Jahren. Keiner der Probanden litt unter Herzbeschwerden. Jedes eheliche Gespann musste zunächst eine Unterhaltung unter vier Augen führen, das die Forscher mit einer Videokamera festhielten. Als Gesprächstoff diente dabei ein Thema, das zuhause oft für Streit sorgte “ Geld, Kinder, Urlaub oder Hausarbeit.

Anhand der Äusserungen der Partner schlossen die Wissenschaftler auf die Qualität der Beziehung. Viele Eheleute gingen freundlich miteinander um, andere führten dagegen offensichtlich ein weniger gutes Eheleben. So enthüllten Sätze wie „Du bist immer so negativ“ Feindseligkeit, die Bemerkung „Ich will nicht, dass Du das machst“ dagegen drückte Dominanz und kontrollierendes Verhalten aus.

Jeweils zwei Tage nach der gefilmten Diskussion machten Mediziner mit einem Computertomographen Bilder vom Brustkorb der Probanden, um zu bestimmen, wie stark die Herzkranzgefässe verkalkt waren. Dabei fanden sie bei einigen Studienteilnehmern bedenklich verhärtete Arterien, was zu Herzinsuffizienz oder gar zum Infarkt führen kann.

Bei den Ehefrauen trat eine solche Arteriosklerose besonders dann auf, wenn ihr Mann sie feindselig behandelte. Aber auch unfaires Verhalten ihrerseits gegenüber ihrem Angetrauten wirkte sich ebenso negativ aus. Bei Ehemännern zeigte sich dagegen kein Zusammenhang zwischen Feindseligkeit und dem Zustand der Arterien, dafür gingen verhärtete Gefässe bei ihnen besonders häufig mit Dominanz einher “ und zwar sowohl mit der eigenen als auch mit einem Kontrollbedürfnis von Seiten ihrer Partnerin. Dominantes Gehabe in der Ehe schlug sich wiederum bei Frauen nicht nachteilig nieder.

Tim Smith (Universität von Utah, Salt Lake City): Vortrag auf der Jahrestagung der Amerikanischen Psychosomatischen Gesellschaft, Denver, 3. März

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