• Home
  • Gut gegen hohen Blutdruck: Gestillt werden

Gut gegen hohen Blutdruck: Gestillt werden

Mit Muttermilch ernährte Säuglinge haben später sehr viel weniger Probleme mit ihrem Blutdruck

Stillen wirkt sich nachhaltig positiv auf den Blutdruck im späteren Leben aus: Wer als Säugling gestillt wurde, hat im Jugendalter einen niedrigeren systolischen Blutdruck. Dieser Wert ist der höhere der beiden Werte und gibt den maximalen Druck im Gefäss an. Die Wirkung der Muttermilch ist durchaus vergleichbar mit gängigen Mitteln gegen erhöhten Blutdruck wie etwa eine salzarme Ernährung oder sportliche Aktivitäten. Das hat ein internationales Forscherteam bei mehr als 2.000 Kindern im Alter zwischen 9 und 15 Jahren beobachtet.

Die Mediziner aus Grossbritannien, Norwegen, Dänemark und Estland untersuchten bei 1.174 Kindern aus Estland und 1.018 Kindern aus Dänemark, wie sich das Stillen auf die Faktoren des so genannten Metabolischen Syndroms auswirkt. Unter diesem Krankheitsbild wird eine Reihe von Symptomen wie erhöhter Blutdruck, Diabetes und hohe Bluttfettwerte zusammengefasst, die das Risiko für Herz- und Gefässkrankheiten erhöhen.

Stillen hatte nicht auf alle Anzeichen des Metabolischen Syndroms einen Effekt, entdeckten die Forscher. Doch bei Kindern, die mindestens sechs Monate ausschliesslich Muttermilch bekommen hatten, war der systolische Blutdruck durchschnittlich um 1,7 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) niedriger als bei Kindern, die nicht gestillt worden waren. Je länger ein Kind mit Muttermilch ernährt worden war, desto niedriger war der Blutdruck. Am deutlichsten war der Effekt bei älteren Jugendlichen zu beobachten, weshalb die Forscher annehmen, dass er sich mit zunehmendem Alter eines Kindes verstärkt.

Der Zusammenhang blieb auch dann bestehen, wenn die Mediziner andere Faktoren wie Gewicht, Grösse oder die Pubertät in ihrer Analyse berücksichtigten. Daher schliessen die Autoren, dass das Stillen direkt mit einem niedrigeren systolischen Blutdruck zusammenhängt und bedeutsam für die allgemeine Gesundheit ist.

Debbie Lawlor (Universität Bristol) et al.: Archives of Disease in Childhood, Bd. 90, S. 582

Weitere Infos finden Sie hier …

Leave A Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.