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Experte warnt vor fernöstlichen Heilverfahren

Alternative Heilverfahren erleben in Deutschland einen Boom. Rund 83 Prozent der Bevölkerung befürworten die Ergänzung der Schulmedizin mit alternativen Verfahren, sagte Prof. Norbert Stöhr, ärztlicher Direktor für Neurophysiologie am Klinikum Augsburg in einem dpa-Gespräch. Er warnte vor riskanten fernostlichen Heilmethoden etwa der chinesischen Medizin oder der Ayurveda-Heilkunde.

«In über zehn Prozent der aus China importierten Medikamenten sind Schwermetalle wie Arsen, Quecksilber und Blei gefunden worden. Zusätzlich enthielten sie nicht deklarierte Stoffe wie Kortison, Antibiotika oder Aspirin», erläuterte Stöhr seine Warnung. In Belgien hätten sich über 100 junge Frauen nach einer Abmagerungskur mit giftigen chinesischen Heilkräutern schwere chronische Nierenerkrankungen zugezogen. Ayurveda nutze Quecksilber als Heilmittel und Mittel gegen den Alterungsprozess. Stöhr: «Da kann es sein, dass sich jemand das quecksilberhaltige Amalgam aus den Zähnen entfernen lässt und über Ayurveda mehr Quecksilber zurück bekommt.»

Bei der Anwendung von Naturheilverfahren sollten Patienten die «klassischen Methoden» bevorzugen, sagte Stöhr, der als Autor des Buches «Ärzte, Heiler, Scharlatane» ein gefragter Gastredner auf Medizinkongressen ist. Zu den seriösen Heilmethoden gehören nach seinen Angaben der Einsatz von Heilkräutern, die Akupunktur, die Physiotherapie und die Chiro-Praxis.

Andere Behandlungsmethoden wie der Fussreflex-, Bachblüten- oder Aroma-Therapie seien harmlos und als «Placebo-Medizin» einzustufen. Allerdings gebe es auch so «abstruse Methoden» wie eine Diät, bei der bis zu zwei Kilogramm Rote Beete roh gegessen werden sollen, oder eine aus Österreich kommende «Petroleumkur». Grundsätzlich, so Stöhr, sollte die Schulmedizin die seriösen Naturheilverfahren in die allgemeine ärztliche Behandlung integrieren, um wieder mehr Vertrauen bei den Patienten zu gewinnen.

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