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Ein bisschen Stress verlängert das Leben

Kleine Dosen an toxischen Substanzen oder radioaktiver Strahlung können die Abwehrkräfte stimulieren und Alterungsprozessen entgegenwirken. Britische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Fadenwürmer länger leben, wenn sie einer geringen Dosis an körperlichem Stress ausgesetzt werden, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin „New Scientist“.
„Das Immunsystem ist nicht der einzige Schutz unseres Körpers gegen Infektionen und Chemikalien“, sagt Thomas Johnson von der Universität Colorado in Boulder. Die anderen Mechanismen müssen von Zeit zu Zeit angekurbelt werden, damit sie wirksam bleiben.

Toxische Chemikalien und Strahlung können Zellkomponenten schädigen und dadurch den Alterungsprozess beschleunigen. Die Zelle wehrt sich dagegen mit der Bildung von Schutzproteinen, die verhindern, dass andere Proteine ihre normale Struktur verlieren und zum Beispiel schädliche Ablagerungen bilden.

Die Arbeitsgruppe von Gordon Lithgow von der Universität Manchester konnte nachweisen, dass Fadenwürmer länger lebten, wenn sie mehr von diesem Schutzproteinen produzierten. Die Gene hierfür konnten durch körperlichen Stress aktiviert werden. Bei Fliegen und Würmern ist das durch Hitze erreichbar, bei Mäusen durch Bestrahlung. Als Faustregel gelte, dass die Stressdosis etwa ein Zehntel der tödlichen Dosis betragen muss, um lebensverlängernd zu wirken, berichtet Johnson.

Der amerikanische Wissenschaftler meint, dass die bei Tieren nachgewiesenen Effekte auch auf den Menschen übertragbar seien. Er arbeitet an einem Mittel, das die Lebensspanne verlängern kann. Dieses Mittel müsste, ohne selbst schädlich zu sein, die Wirkung von Stressfaktoren simulieren, um die erwünschten Reaktionen auszulösen. Joachim Czichos

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