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Die Öffentlichkeit weiss zu wenig über Herzversagen

Nur drei Prozent erkennen die typischen Symptome

Menschen könnten aufgrund eines massiven Mangels an öffentlichem Bewusstsein ohne Notwendigkeit an einem Herzversagen sterben. Zu diesem Ergebnis ist die internationale Studie SHAPE (Study of Heart failure Awareness and Perception in Europe) http://www.heartfailure-europe.com gekommen. Fast 90 Prozent der fast 8.000 Teilnehmer in neun europäischen Ländern hatten von Herzversagen gehört. Nur drei Prozent erkannten diese Erkrankung aufgrund einer Beschreibung der typischen Symptome wie Atemlosigkeit, Müdigkeit und geschwollene Knöchel. Die Befragungen wurden in Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Spanien und Schweden durchgeführt. Es wird geschätzt, dass von den Folgen eines Herzversagens rund 14 Millionen Europäer betroffen sind. Das Risiko einer Erkrankung liegt laut BBC bei eins zu fünf. Die Ergebnisse der Studie wurden im European Heart Journal http://www.eurheartj.org veröffentlicht.

SHAPE ergab, dass die Befragten viel eher die Symptome eines leichten Schlaganfalls oder einer Angina pectoris erkennen konnten. Zusätzlich wurden weit verbreitete falsche Vorstellungen über das Herzversagen sichtbar. So glaubten zum Beispiel zwei Drittel, dass Patienten mit einem Herzversagen länger lebten als Patienten mit Krebs oder HIV. Tatsächlich sterben 40 Prozent der Betroffenen innerhalb einer Jahres nach ihrem ersten Krankenhausaufenthalt. Ein Drittel ging davon aus, dass das Versagen des Herzens eine normale Folge des Älterwerdens sei. Fast ein Drittel nahm an, dass moderne Medikamente eine Erkrankung nicht verhindern können. Tatsächlich können Medikamente wie ACE Hemmer und Beta-Blocker sehr wirksam sein. Laut Studie werden sie aber zu selten verschrieben.

Der leitende Wissenschafter Willem Remme vom Sticares Cardiovascular Research Institute erklärte, dass das vorgefundene mangelnde Bewusstsein schockierend sei und das Leben von Menschen gefährde. „Der Mangel an Wissen über die Symptome sowie die Prävention und Behandlung könnten zu einer unnötig schlechten Lebensqualität bei Zehntausenden Patienten und zu Tausenden vorzeitigen Todesfällen führen. Zusätzlich werden die Gesundheitssysteme schwer belastet.“ Die am SHAPE Projekt teilnehmenden Wissenschafter planen derzeit ein Ausbildungsprogramm für Ärzte und die Öffentlichkeit.

Weitere Infos finden Sie hier …

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