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Der kleine Unterschied im Stressmanagement

Geschlechter reagieren unterschiedlich auf Depression und „Burn-out“-Syndrom

Die Immunsysteme von Frauen und Männern reagieren unterschiedlich auf Depressionen und das „Burn-out“-Syndrom. Das haben israelische Wissenschaftler um Sharon Toker von der Universität in Tel Aviv herausgefunden. Bei Frauen führt dieser psychische Erschöpfungszustand zu einem 1,6fach erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall. Bei Männern hingegen erhöht eine Depression das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall um mehr als das dreifache, während kein Zusammenhang mit dem „Burn-out“-Syndrom festzustellen war.

Toker und ihre Kollegen befragten 630 gesunde Frauen und 933 gesunde Männer zu Depression und „Burn-out“-Symptomen. Sie überprüften die Angestellten ausserdem auf andere bekannte Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie beispielsweise Rauchen und Übergewicht. Um das tatsächliche Herz-Kreislauf-Risiko der Frauen und Männer einzuschätzen, untersuchten die Forscher ihr Blut auf Indikatoren so genannter Mikro-Entzündungen. Bei den Indikatoren handelt es sich um einen Blutgerinnungsfaktor mit Namen Fibrinogen und ein Protein, genannt CRP, das eine Entzündung im Körper anzeigt. Beide Stoffe wurden in früheren Studien mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall in Verbindung gebracht.

Depression definierten die Wissenschaftler als ein Leiden, das alles Lebensbereiche betrifft, während sich das „Burn-out“-Syndrom nur auf niedrige Energiereserven am Arbeitsplatz bezog. Nachdem sie alle anderen Risikofaktoren herausgerechnet hatten, stellten sie fest, dass Depressionen bei Männern und das „Burn-out“-Syndrom bei Frauen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall erhöht. Die Forscher schliessen aus dieser Beobachtung, dass die Geschlechter unterschiedlich auf Stress reagieren. Auch belege die Studie den direkten Zusammenhang zwischen emotionalem Zustand und dem Gesundheitsrisiko eines Patienten.

Sharon Toker (Universität in Tel Aviv) et al.: Journal of Occupational and Health Psychology (Bd. 10, Nr. 4, S. 1)

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