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Das Dobelle-Auge: die Cyberbrille für Blinde

Ein Computer, eine Kamera etliche Platinelektroden und ein Brillengestell können Blinden wieder Hoffnung geben, sich visuell orientieren zu können. William Dobelle vom Dobelle Institut und dem Columbia-Presbyterian Medical Center in New York stellte sein „Dobelle-Auge letzte Woche in einem Interview mit Reuters Television vor.

Die, von der Kamera aufgezeichneten Bilder werden von einem Computer umgewandelt und die Signale schliesslich an die 68 Elektroden an der
Gehirnoberfläche des Patienten weitergeleitet. Dort erzeugen sie Lichtpunkte, sogenannte Phosphene. Je grösser deren Anzahl, umso besser ist letztendlich die Auflösung des erzeugten Bildes. Dobelle demonstrierte seine Entwicklung an Jerry, einem 62jährigen Mann, der bereits mit 36 Jahren sein Augenlicht verloren hatte. Wirklich sehen könne er zwar noch nicht, dennoch sei er in der Lage, Umrisse von Gegenständen und sogar grosse Zahlen und Buchstaben zu erkennen. Ausserdem mache es ihm das Dobelle-Auge möglich, über einen direkten digitalen Eingang einen Computer zu bedienen.

Jerry trägt die implantierten Elektroden bereits seit 1978 in seinem Kopf. Doch erst im vergangenen Jahr war ein entsprechender tragbarer Computer erhältlich, der einen ständigen Gebrauch des Dobelle-Auges ermöglichte. Der Rechner, der ursprünglich zum Einsatz kam, machte mit einem Gewicht von 800 Kilogramm und einer 500 mal geringeren Leistung, den mobilen Einsatz dieser elektronischen Sehhilfe unmöglich.

Dennoch scheint dieser Sehcomputer nicht in jedem Fall zu helfen. Für einen 65jährigen Patienten, der im Alter von fünf Jahren sein Augenlicht verlor, blieb die Welt auch mit dem neuen System im Dunkel. Dobelle vermutet, dass möglicherweise sein Gehirn inzwischen vergessen habe, wie es seinen visuellen Cortex einzusetzen habe. Ausserdem stehe noch nicht fest, ob das Dobelle-Auge auch blind geborenen Menschen helfen könne.

Weitere Infos finden Sie hier …

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