Auf akuten Sauerstoffmangel reagiert der Organismus mit einer Beschleunigung der Atmung. Doch der Botenstoff, der die Atemfrequenz reguliert, ist nicht das Sauerstoff-Molekül selbst, wie bislang angenommen. Das berichten Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature.
Wie die Experimente der Wissenschaftler zeigen, vermitteln so genannte S-Nitrosthiole den Reflex auf Sauerstoffmangel. Diese Moleküle lagern sich an das Hämoglobin im Blut an. Sie kontrollieren mittels komplizierter Mechanismen den Durchmesser der Blutgefässe und Bronchien, signalisieren welche Gewebe Sauerstoff benötigen und kommunizieren mit dem Teil des Gehirns, der die Atmung reguliert. Die Erkenntnis, dass Sauerstoffmangel nicht direkt auf das Atemzentrum einwirkt, könnte Konsequenzen für die Behandlung von Atemstörungen haben, so die Wissenschaftler. „Diese Studie wird ihren Weg in Lehrbücher für Physiologie finden“, schreibt Stuart Lipton vom Burnham Institute in Kalifornien in einem begleitenden Kommentar. Eine weitere Meldung zum Thema Atmung finden Sie im bdw-Newsticker-Archiv: Kleine Kommandozentrale für Atmung ausfindig gemacht.
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