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Aminosäuren: ein Heilmittel mit Zukunft?

In der deutschen Ernährungsmedizin spielen Aminosäuren bislang kaum eine Rolle. Dabei sind sie an der Regulation sämtlicher Prozesse im menschlichen Körper beteiligt. Die Wirksamkeit von Aminosäuren in der Therapie unterschiedlichster Erkrankungen konnte nun durch wissenschaftliche Studien belegt werden. Auf die Anerkennung durch die Medizin in Deutschland muss allerdings noch gewartet werden.

Aminosäuren sind die Grundbausteine, aus denen sich Eiweisse, wissenschaftlich Proteine genannt, zusammensetzen. Diese sind wiederum essentieller Bestandteil von Geweben und anderen Körperbestandteilen wie z.B. Enzymen, Antikörpern und Hormonen. Auch regeln die Proteine eine Reihe von Steuerungsvorgängen im menschlichen Körper. Dazu zählen unter anderem die Entgiftung des Organismus von Schadstoffen und der Stoffwechsel für den Energiegewinn. Laut Dr. Jürgen Reimann von der Gesellschaft für angewandte Aminosäurenforschung in der Therapie und Praxis (GFA) haben Aminosäuren daher bei vielen Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen eine grosse Bedeutung. Leider kommt die Aminosäurezufuhr in der Ernährung der Deutschen häufig zu kurz, so dass diese den Patienten zur Prophylaxe und Therapie vieler Erkrankungen extra zugeführt werden müssen. Insbesondere Vegetarier sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen der Leber und der Niere haben ein hohes Risiko für einen Aminosäuremangel.

Im Rahmen neuer Therapiestrategien für vielfältige Erkrankungen spielen Aminosäuren eine grosse Rolle. So sind Wissenschaftler insbesondere auf die immunstärkende Wirkung aufmerksam geworden, welche sich für Menschen mit Abwehrschwäche günstig auswirken dürfte. Bestimmte Aminosäuren haben darüber hinaus einen positiven Einfluss auf den Knochenstoffwechsel, was besonders für die Osteoporosebehandlung relevant ist. Auch in der Therapie von Prostata-Erkrankungen, chronischen Lebererkrankungen und Fibromyalgie kann von der Wirkung entsprechender Aminosäuren profitiert werden. So konnte Professor Dr. Enno Freye von der Universitätsklinik Düsseldorf nach der Gabe von Aminosäuren z.B. eine verringerte Schmerzwahrnehmung und eine erhöhte Schmerztoleranz nachweisen.

Sogar in der Krebstherapie sind Aminosäuren von ausserordentlicher Wichtigkeit: Studien von Dr. Tallberg aus Helsinki konnten belegen, dass Patienten, die unter Prostata-, Blut- und Hautkrebs leiden, von der Einnahme von Aminosäuren und anderen Mikronährstoffen massiv profitieren. So kann die überlebensnotwendige körperliche Abwehr bei Krebspatienten entscheidend gestärkt werden.

Weitere Einsatzgebiete sind die Depressionstherapie und das Herz-Kreislauf-System. So stellt das multifunktionale Heilmittel einen wirksamen Schutz vor Herzkrankheiten dar, da die Durchblutung des Herzens und des Gehirns optimiert werden. Schliesslich vermögen Aminosäuren auch im Rahmen von Anti-Aging-Strategien für Stimmung zu sorgen, sie werden sogar schon als „Natural Viagra“ bezeichnet.
BSMO, 31.03.05

Nach Informationen der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik

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