Amalgan

1819 wurde Amalgam erstmals als zahnärztlicher Werkstoff in Grossbritannien eingeführt und in weitere Folge in Europa und den USA verwendet. Doch bereits mit der Einführung von Amalgam als Füllstoff begann unter den Wissenschaftlern die Diskussion über mögliche Auswirkungen von Quecksilber auf den menschlichen Organismus. Denn bereits im 18. Jahrhundert wusste man um das Berufsrisiko für Quecksilberbergleute sowie für Spiegelmacher oder auch Barbiere, die mit Quecksilber Syphilis behandelten.

In den USA wurde in weiter Folge 1840 die Verwendung von Amalgam durch die „American Society of Dental Surgeons“ verboten. Dieses Verbot wurde allerdings 1855 auf Grund heftiger Interventionen wieder aufgehoben.

Doch auch in Europa hörte die Diskussion über den Einsatz von Amalgam nicht auf. Der deutsche Wissenschaftler Prof. Dr. Stock aus Berlin erklärte 1926: „Es besteht kein Zweifel darüber, dass viele Symptome, darunter Ermüdung, Depression, Reizbarkeit, Schwindel, Gedächtnisschwäche, Mundentzündungen, Durchfall, Appetitlosigkeit und chronische Katarrhe oft durch Quecksilber hervorgerufen werden, dem der Körper durch Amalgamfüllungen ausgesetzt ist“. … „es wird dann wahrscheinlich festgestellt werden, dass das gedankenlose Einführen von Amalgam als Füllstoff für Zähne ein schweres Vergehen an der Menschheit gewesen ist.“

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Auf Grund seiner einfachen Handhabung, der langen Haltbarkeit und mechanischen Beanspruchbarkeit und der langjährigen guten Erfahrung als Füllsubstanz war und ist Amalgam der häufigst eingesetzte zahnärztliche Füllstoff. Es handelt sich um eine Legierung in der zu etwa gleichen Teilen metallisches Quecksilber mit einem Pulver aus ca. 70 % Silber und 30 % Zinn, Kupfer und Zink vermischt ist. Für gesundheitliche Risiken für Menschen mit Amalgamfüllungen sind vor allem das Quecksilber und Zink, ausschlaggebend. Quecksilber ist ein weissliches Pulver, das bei Raumtemperatur flüssig ist und in allen seinen chemischen Verbindungen gesundheitsschädlich ist.

Man unterscheidet je nach physikalischen und chemischen Eigenschaften

* Elementares Quecksilber (Hg)
* Anorganische Quecksilber-Salze
* Organische Quecksilberverbindungen

Aus Amalgamfüllungen wird beispielsweise nur anorganisches Hg in Form von Ionen und als Quecksilberdampf freigesetzt.

Die Aufnahme von Quecksilber in den Körper erfolgt:

* Über den Magen-Darm-Trakt durch Abrieb bei Kaubewegungen
* Über den Austritt von Quecksilber als Dampf, der in der Lunge bis zu 80 % aufgenommen wird
* Abgabe von ionisiertem Quecksilber, welches bis zu ca. 10-15 % in den Blutkreislauf aufgenommen wird

Quecksilber lagert sich im menschlichen Körper vor allem im Magen-Darm-Trakt (wichtig bei der Entstehung von Allergien), in der Leber, den Nieren und auf Grund seiner fettlöslichen Eigenschaften im Zentralnervensystem ab (1).

Toxische Wirkungen

Prinzipell muss zwischen einer akuten und einer chronischen Quecksilberbelastng unterschieden werden.

Akut:
Kurzzeitige Einwirkung höher Konzentrationen von Quecksilberdampf (1-3 mg/m3) führt zu akuten Vergiftungserscheinungen (Lungenreizung, Fieber,..).

Chronisch:
Die häufigsten Symptome, die mit Amalgamfüllungen in Verbindung gebracht werden, sind in folgende

* Metallischer Geschmack im Mund
* Parodontose
* Chronische Müdigkeit
* Kopfschmerzen
* Schlafstörungen
* Konzentrationsstörungen
* Depressionen
* Schwindel
* Kalte Hände und Füsse
* Niedriger Blutdruck
* Verminderte körperliche Leistungsfähigkeit
* Allergien
* Nahrungsmittelunverträglichkeiten
* Asthmatische Beschwerden
* Infektanfälligkeit
* Hautveränderungen (z.B. Ekzeme)
* Gelenksschmerzen
* VerdauungsstörungenFerner erwähnenswert ist die Tatsache, dass es in der Mundhöhle durch das Vorhandensein verschiedener Metalle zum Auftreten von galvanischen Strömen kommt. Diese glavanischen Ströme sind zwar in der Regel sehr schwach können aber vom Patienten als unangenehme Empfindungsstörungen und Geschmacksveränderungen wahrgenommen werden.

Auf Grund der unspezifischen Symptome einer Quecksilberbelastung wurde in schulmedizinischen Kreisen das Bestehen einer Schwermetallbelastung durch Amalgamfüllung oft belächelt. Bei Durchsicht der Literatur kann aber festgestellt werden, dass es in den letzten Jahren vor allem aus den skandinavischen Ländern interessante Publikationen zu diesem Thema gibt.

So konnten Nylander et al 1987 in einer Studie zeigen, dass die Konzentration von anorganischem Quecksilber in den Nieren und im Gehirn eine signifikante Korrelation zu den Amalgamfüllungen zeigte (3). In einer sehr rezenten Arbeit von Mortade et al wurde die Auswirkung von Amalgamfüllungen auf die Nierenfunktion untersucht (4). Die Studie zeigte, dass die Hg-Spiegel im Blut und im Urin von Personen mit Amalgamfüllungen wesentlich höher waren als bei Personen ohne Amalgam. Weiters wurden Marker zur Bestimmung der Nierenfunktion untersucht und es konnte gezeigt werden, dass die Albuminausscheidung über die Niere mit der Anzahl der Amalgamfüllungen korrelierte. Interessant sind auch die Ergebnisse von Barregard (5) und Langworth (6) die deutlich erhöhte Hg-Werte im Plasma und Urin bei Patienten mit Amalgamfüllungen nachweisen konnten, die einer täglichen Aufnahme von anorganischem Hg von ca 100 µg entsprachen und die nach Entfernung der Amalgamfüllungen deutlich abnahmen. Aus dieser Studie (5) geht aber auch hervor, dass die Aufnahme von Quecksilber aus den Amalgamfüllungen individuell sehr verschieden ist und dass es Menschen mit einer grossen Anzahl von Amalgamfüllungen gibt, die kaum oder nur eine geringe Aufnahmen von Hg zeigten.

Bemerkenswert ist die Studie von Vimy et al (6) die trächtige Schafen mit Amalgamfüllungen versorgten und die in der fetalen Leber Hg nachweisen konnten. Nach der Geburt konnte Hg in der Muttermilch nachgewiesen werden. Im Rahmen dieser Studie wurde aber auch die menschliche Muttermilch und der Urin von Frauen mit Amalgamfüllungen untersucht. Hierbei zeigte sich, dass die Hg-Konzentration mit der Anzahl der Füllungen korreliert und es wurde der Schluss gezogen, dass Kinder Quecksilber von der Mutter über die Plazenta aufnehmen.

Die rezenteste Arbeit, die sich mit dem Thema Amalgam beschäftigt, stammt von Dunsche et al aus Kiel (7). Diese Forschergruppe untersuchte Patienten mit Lichen ruber (= entzündliche Erkrankung der Mundhöhle) und Amalgamfüllungen und konnte zeigen, dass eine Amalgamentfernung mit einer deutlichen Verbesserung der klinischen Symptomatik in 97,1 % und in einer kompletten Heilung in 30 % der Patienten resultierte.

Bei dem Verdacht einer Schwermetallbelastung sollte vorher eine gründliche Durchuntersuchung durch den Arzt/Ärztin erfolge. Denn viele der genannten Symptome sind unspezifisch und können ihre Ursache in schwerwiegenden Erkrankungen haben.

Zum Nachweis einer Schwermetallbelastung gibt es verschiedene Nachweismethoden:

1. DMPS-Mobilisationstest = Urinuntersuchung nach dem schlucken einer Kapsel DMPS = 2,3 Dimercapto-1-propansulfonsäure

2. Elektroakupuntur nach Voll

3. Applied Kinesiology

4. Aurikulomedizinischer Nachweis mit Nogier-Reflex

Schwermetalle müssen ausgeleitet werden:

Da Quecksilber, wie eingangs erwähnt, in den Organen z.B. Leber, Niere, Schilddrüse, Lymphsystem, Haut, Bindegewebe und Gehirn gespeichert wird, reicht es nicht das Amalgam einfach herausbohren zu lassen “ es muss mit einem geeigneten Ausleitungsmittel ausgeleitet werden. Diese Ausleitungsmittel könne chemischer Natur (DMPS, DMSA), homöopathischer oder orthomolekularer Natur sein und werden individuell abgestimmt. Manche Menschen benötigen Organunterstüt zung um besser entgiften zu können. Auch sollte eine Vollblutanalyse durchgeführt werden um einen Mangel an Spurenelementen ausgleichen zu können. Häufig kommt es bei langer Amalgambelastung auch zum Auftreten eines Vitaminmangels, welcher vor allem den Vitamine B-Komplex, Vitamin C und E betrifft und bei Bedarf unbedingt ausgeglichen werden sollte.

Welches Ausleitungsmittel verwendet wird und welche Vitamine und Mineralstoffe substituiert werden sollen entscheidet der Arzt / Ärztin.

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Einen besonderen Stellenwert nehmen auch die Schutzmassnahmen vor und beim Herausbohren von Amalgam ein. In diesem Zusammenhang ist auf das Buch von M. Daunderer hinzuweisen und dessen empfohlene Schutzmassnahmen (7):
Anlegen eines Kofferdam-Schutz (Gummischlitztuch), Bohren mit geringer Drehzahl, Verwendung eines Absaugers,…Zusammenfassend stellt die Schwermetallbelastung durch Amalgam eine ganz besondere Herausforderung für den komplementärmedizinisch tätigen Arzt und Zahnarzt dar. Auch die Beziehung von den Zähnen zu den zugehörigen Meridianen, Organen und Krankheitsbildern macht klar wie wichtig ein gesunder Zahnstatus und damit die Mundpflege ist.

Die 5 wichtigsten Punkte:
1. Bevor an eine Schwermetallbelastung gedacht wird “ ausführliche ärztliche Untersuchung um ernsthafte Erkrankungen auszuschliessen
2. Nicht die Anzahl der Amalgamfüllungen ist entscheidend sondern ein Nachweis, dass Amalgam stört
3. Amalgamsanierung muss mit geeigneten und individuell abgestimmten Mitteln aus dem Körper ausgeleitet werden
4. Auch Kinder ohne Amalgamfüllungen können eine Schwermetallbelastung haben, da Quecksilber von der Mutter über die Plazenta aufgenommen wird
5. Sorgfältige Mundhygiene um Karies zu verhindern

Literatur.

1. Hörsted-Bindslev P et al. Amalgam “ eine Gefahr für die Gesundheit? “ deutscher Ärzte-Verlag, Köln

2. Ulrike Koller. GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Umweltberatung Bayern

3. Nylander M, Friberg L, Lind B. Mercury concentrations in the human brain and kidneys in relation to exposure from dental amalgam fillings. Swed Dent J 1987; 11 (5): 179-87.

4. Mortada WL, Sobh MA, El-Defrawy MM, Farahat SE. Mercury in dental restoration: is there a risk of nephrotoxicity? J Nephrol 2002; 15 82):171-6

5. Barregard L, Sallsten G, Jarvholm B. People with high mercury from their own dent amalgam fillings. Occup Environ Med 1995; 52 (2): 124-8

6. Langworth S, Stromberg R. A case of high mercury exposure from dental amalgam. Eur J Oral Sci 1996; 104 (3): 320 “1

7. Vimy MJ, Hooper DE, King WW, Lorscheider FL. Mercury from maternal „silver“ tooth fillings in sheep and human breast milk. A source of neonatal exposure. Biol Trace Res 1997; 56 (2): 143-52.

8. Dunsche A, Kastel I, Terheyden H, Springer IN, Christophers E, Brasch J. Oral lichenoid reactions associated with amalgam: improvement after amalgam removal. Br J dermatol 2003; 148 (1): 70 “ 6.

9. Daunderer M: Amalgam. Ecomed-Verlag, Landsberg, 1996

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Curriculum VitaeDr. Jeanette Strametz-JuranekDr. Jeanette Strametz-Juranek

Fachärztin für Innere Medizin
und Kardiologie, Univ. Ass. an
der Abt. für Kardiologie / AKH.
Ordination im Rahmen des
Instituts Jurana

Folgende internistische-
kardiologische Leistungen
werden angeboten:
Gesundenuntersuchung,
Belastungs-EKG
Herzultraschall
OP-Freigaben
24-Stunden Blutdruck-Messung
Sportmedizinische Checks mit Laktatbestimmung und
Trainingsberatung
Führerschein-Untersuchung

FIT FÜR`S HERZ:
Erstellung individuell
abgestimmter
Trainingsprogramme für
Patienten mit Bluthochdruck
und koronarer Herzkrankheit,
nach Herzinfarkt oder
Bypassoperation
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X-AKTIV FIT-PROGRAMM:
Spezielles, gelenksschondendes
Bewegungsprogramme für
Menschen mit Übergewicht in
der Gruppe, Einzelberatungen
möglich, für Sie und Ihn geeignet
Elektroakupunktur nach Voll,
Schwermetall- und
Amalgamausleitungen.

Leistungen des Wellness- und Gesundheitszentrums:
Cellulitebehandlung mit Hypoxitraining

Aromawickel zur Gwebsstraffung und Cellulitebehandlung,
Magnetresonanztherapie und MRS-Stabbehandlungen
Singulet-Sauerstoff Mehrschritt-Therapie:
5 bzw. 10-wöchige Kurbehandlung a 20 Minuten mit ionisiertem (veredeltem) Sauerstoffinhalation zur Aktivierung des Immunsystems, Verbesserung der Durchblutung und der Sauerstoffaufnahme der Zellen, Vitalitätssteigerung

ALOE VERA VITALSTOFFMISCHUNGEN
speziell zur Entschlackung, Gewichtsreduktion und als Anti-Aging-Therapie

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Geburtsdatum / Ort: Wien, 15.09.1964

Univ. Assistent an der Abteilung für Kardiologie seit 01.12.1991, Fachärztin für Innere Medizin: seit 31.01.1998

Zusatzfacharztausbildung zum Fachärztin für Kardiologie: seit 01.02.1998.

Ausbildung in Bachblütentherapie nach Mechthild Schäffer: 1998, Referentin der internationalen Ärztegesellschaft für Energiemedizin (IGEM) für Magnetfeldtherapie: seit 01.11.2000. Ausbildung in Elektroakupunktur nach Dr. Voll: seit April 2001

1982 – 1991 Medizinstudium, Universität Wien, Dissertation: Funktionsbeurteilung aortokoronarer Bypässe mittels Magnetresonanztomographie, Promotion am 29.04.1991.

Eigene Ordination seit 3 Jahren.
Eröffnung des Wellness – und Gesundheitszentrum am 01.06.2001.

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Geboren in Wien, Hochschulstudium an der medizinischen Fakultät der Universität Wien, Fachärztin für Innere Medizin, Zusatzausbildung Kardiologie, Univ. Ass. an der Abt. für Kardiologie im AKH. Zusatzausbildungen in Elektroakupunktur nach Voll, Applied Kinesiologie und Cranialer Elektrostimulationstherapie (CES).

Referentin der Internationalen Ärztegesellschaft für Energiemedizin (IGEM)

Zahlreiche Vorträge und Schulungen auf dem Gebiet der Magentresonanztherapie und CES

Durchführung wissenschaftlicher Projekte auf dem Gebiet der Magnetresonanztherapie (Schwerpunkt: art. Hypertonie und Diabetes) im Zusammenarbeit mit der IGEM
Kontakt

Dr. Jeanette Strametz-Juranek
Triesterstrasse 12 / 2 / 3
2351 Wiener Neudorf, Österreich

Web: http://www.institut-jurana.at

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