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Handys stören nicht im Krankenhaus

Studie: Krankenhausgeräte werden nicht von Mobiltelefonen beeinflusst

Handytelefonate stören in Krankenhäusern die Funktion von medizinischen Geräten nicht. Das haben Forscher um Jeffrey Tri von der Mayo-Klinik in Rochester in einer Untersuchung in ihrem Krankenhaus festgestellt. Sie fanden in dreihundert Tests keinen einzigen Nachweis, dass ein Mobiltelefon Apparate auf Intensivstationen und in anderen Bereichen des Krankenhauses beeinträchtigte. Die Forscher befürworten zwar weitere Untersuchungen, um ihre eher als Stichprobe anzusehende Studie abzusichern. Doch liefen die Ergebnisse wohl darauf hinaus, das Handyverbot in Krankenhäusern zu lockern, so ihr Fazit.

Die Forscher beobachteten verschiedene typische Situationen einer Handynutzung im Krankenhaus, die in fast allen Kliniken verboten ist. Darunter fielen Telefonate, wie sie Patienten oder auch Besucher in der Nähe von medizinischen Geräten führen könnten. Die Forscher nutzten in diesen Situationen zwei verschiedene Mobiltelefone unterschiedlicher Provider. In Patientenzimmern und Räumen der Intensivstation machten die Mediziner dreihundert Tests in der Nähe von insgesamt 192 Medizingeräten, darunter beispielsweise Beobachtungsmonitore und Infusionspumpen. In keinem einzigen Fall fanden sie Fehlfunktionen oder Abweichungen von der Normalfunktion der Geräte.

Als Reaktion auf die Studie überprüft die Mayo-Klinik nun das Handyverbot auf ihrem Gelände nochmals, berichtet der Mitautor der Studie, David Hayes. In einem Kommentar zeigt sich der Anästhesist John Abenstein von der Mayo-Klinik beruhigt, dass Handys offenbar nur ein geringes Risiko für die Gerätefunktion haben. Allerdings gibt er zu bedenken, dass es weitaus mehr Handymodelle und auch Medizingeräte gebe, als in der Untersuchung getestet wurden. Eine Fehlfunktion sei daher nicht auszuschliessen, wenngleich sich die Hinweise verdichteten, dass ein Handygebrauch in gutem Abstand zu einem Gerät keinen Schaden anrichte.

Jeffrey Tri (Mayo-Klinik, Rochester) et al.: Mayo Clinic Proceedings, Bd. 82, S. 282

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