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Wenn der Schlaf-Wach-Zyklus gestört ist

Bei Menschen, die nachts wach sein müssen und nur tagsüber schlafen können, verändert sich der Haushalt der Hormone Cortisol und Leptin. Die Folge ist eine Verschiebung des Stoffwechsels, was zu Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und im Extremfall zu Diabetes führen kann. Das haben US-Wissenschaftler in einer Laborstudie mit zehn Probanden gezeigt. Die Ergebnisse könnten erklären, warum Schichtarbeiter und Nachtarbeiter häufiger übergewichtig sind und überdurchschnittlich oft an Diabetes erkranken.

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Für die Studie begaben sich die fünf jungen Frauen und fünf Männer zehn Tage lang in ein von der Außenwelt abgeschirmtes Labor, in dem mit Hilfe von Kunstlicht ein künstlicher 28-Stunden-Tag erzeugt wurde. Mit diesem Wach-Schlaf-Rhythmus koppelten die Forscher den Stoffwechsel der Probanden vom gewohnten 24-Stunden-Rhythmus ab. So konnten sie Situationen erzeugen, die denen ähneln, mit denen Schichtarbeiter konfrontiert werden. Mehrmals täglich bestimmten die Wissenschaftler bei den Probanden Daten wie Herzfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur sowie Insulin-, Glukose-, Leptin- und Cortisolwerte.

Die Verschiebung des Wach-Schlaf-Rhythmus bewirkte bei den Probanden bereits nach wenigen Tagen messbare Störungen des Stoffwechsels. So registrierten die Forscher bei drei Probanden nach dem Essen Glukosewerte, wie sie häufig im Vorstadium von Diabetes auftreten. Verantwortlich dafür könnten die gemessenen ungewöhnlich hohen Werte des Stresshormons Cortisol zu Beginn jeder Schlafperiode sein. Das Hormon ist an der Steuerung von Stoffwechselvorgängen beteiligt. Zudem beobachteten die Forscher bei den Probanden reduzierte Werte des als Appetitzügler bekannten Hormons Leptin.

Die Wissenschaftler vermuten daher, dass bei Menschen, die nachts arbeiten müssen und deren Wach-Schlaf-Rhythmus massiv gestört ist, ähnliche Verschiebungen im Haushalt dieser wichtigen Steuerungshormone auftreten. Die Folge sei Übergewicht und ein erhöhtes Risiko für Diabetes sowie Folgesymptome wie Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Frank Scheer (Harvard University, Boston) et al.: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1073/pnas.0808180106

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