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Warum Sonne gut gegen Schuppenflechte und Co ist

UV-Strahlung löst Rettungseinsatz des Immunsystems aus

Amerikanische Wissenschaftler haben entdeckt, warum Sonne gut gegen entzündliche Hautkrankheiten und in geringen Dosen sogar vorbeugend gegen Hautkrebs ist: Die UV-Strahlung des Sonnenlichts löst in der obersten Hautschicht eine Art Rettungseinsatz des Immunsystems aus, mit dem mögliche Schäden sofort aufgefangen werden. Hauptbeteiligte sind dabei in der Haut lebende Immunzellen, die das ebenfalls in der Haut gebildete Vitamin D in eine aktive Form überführen. Dieses aktive Vitamin D lockt wiederum bestimmte Vertreter der weissen Blutkörperchen in Richtung Haut, die dann die eigentlichen Schutz- und Reparaturaufgaben übernehmen.

Schon länger wissen Mediziner, dass Vitamin D3 für die positive Wirkung von Sonnenlicht auf Hautkrankheiten wie etwa Schuppenflechte verantwortlich ist. Es wird in der obersten Hautschicht gebildet, sobald diese mit UV-Licht in Berührung kommt. Warum das Vitamin der Haut jedoch so gut tut, war bislang völlig unklar, denn es liegt in der Haut in einer biologisch inaktiven Form vor und kann seine Aufgaben erst nach einer Aktivierung in Leber und Niere erfüllen. Doch dieses Rätsel konnten Helka Sigmundsdottir und ihre Kollegen von der Stanford-Universität nun lösen: Nicht nur Leber und Niere, sondern auch Immunzellen in der obersten Hautschicht, die so genannten Dendritischen Zellen, können aus dem inaktiven das aktive Vitamin machen “ und zwar sobald das Vitamin durch Sonnenbestrahlung aus einem Vorläufer gebildet wird.

Das aktivierte Vitamin D3 fungiert anschliessend als eine Art Botenjunge, zeigten die Forscher. Es sucht sich die zu den weissen Blutkörperchen gehörenden T-Zellen, heftet sich daran an und bringt sie dazu, ihre Oberfläche mit bestimmten Eiweissmolekülen auszustatten. Diese wirken wie kleine Sensoren: Sobald sie bestimmte Signalstoffe wahrnehmen, die von der obersten Hautschicht produziert werden, lenken sie die T-Zellen dorthin. Auf diese Weise beginnen sich praktisch in dem Moment, in dem die UV-Strahlung auf die Haut trifft, die Abwehrzellen in dem betroffenen Bereich zu sammeln. Daher können sie sofort auf Schäden durch Verbrennungen oder die Bildung aggressiver freier Radikale reagieren, die die Strahlung möglicherweise in der Haut auslöst.

Die Dendritischen Zellen wirken also als Vermittler zwischen einem äusseren Reiz und dem Immunsystem und sorgen so dafür, dass die Körperabwehr immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, berichten die Forscher. Das erkläre auch, warum Vitamin D3-Cremes gegen entzündliche Hauterkrankungen wie Schuppenflechte helfen: Sie imitieren die Tätigkeit der Dendritischen Zellen und locken so ebenfalls die Schutz- und Reparaturtrupps in Form der T-Zellen an.

Hekla Sigmundsdottir (Stanford-Universität) et al.: Nature Immunology, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1038/ni1433

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