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Neues Ventil soll Hirndruckbehandlung verbessern

Ein neuartiges, von außen programmierbares Gravitationsventil soll die Behandlung von Menschen mit einem Hydrocephalus oder Altershirndruck deutlich verbessern. Heute pflanzte Prof. Dr. Uwe Kehler, Chefarzt der Neurochirurgie in der Asklepios Klinik Altona, das weltweit erste Implantat dieser Art in das Gehirn eines 60-jährigen Patienten, der nach einem Schädelhirntrauma unter einem chronischen Hydrocephalus (sekundärer Altershirndruck) litt und mit einem herkömmlichen Ventil immer wieder starke Kopfschmerzen hatte. Dieses Problem tritt nicht selten auf, wenn das Ventil, zum Beispiel im Stehen, zu viel Hirnwasser in den Bauchraum ableitet. Experten sprechen dabei von einer „Überdrainage“.

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Das neue Ventil „proSA“ erlaubt erstmals die Programmierung des schwerkraftabhängigen Ventilöffnungsdruckes nach der Operation. So soll gewährleistet sein, dass der Druck des Hirnwassers sowohl im Stehen wie auch in jeder Körperschräglage optimal gehalten wird.
Erfüllt das neue Ventil die Erwartungen, bedeutet das für die Betroffenen eine kleine Revolution, erläutert Hirndruckexperte Kehler.
Damit könnten vielen Patienten die manchmal sehr unangenehmen Nebenwirkungen der rettenden Ventile erspart werden.

Der Altershirndruck ist eine vielfach übersehene Erkrankung, an der nach Expertenschätzungen in Deutschland rund 60.000 ältere Menschen leiden. Typische Anzeichen sind unsicherer Gang, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnisschwäche und oft auch eine Blasenschwäche. Oft werden die Symptome fälschlich als beginnende Demenz diagnostiziert und die behandelbare Krankheit Altershirndruck bleibt unentdeckt und unbehandelt, bis sie schließlich tatsächlich zu einer unheilbaren Demenz führt. Je früher das bei dieser Erkrankung zu viel produzierte oder gestaute Hirnwasser über spezielle Ventile oder andere Drainagen aus den Hirnkammern abgeleitet wird,  desto besser ist die Prognose der Patienten, so Kehler. In vielen Fällen verschwinden die Symptome sogar vollständig.

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