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Neuer Therapieansatz bei Retinitis pigmentosa (RP)? – Valproinsäure könnte Sehverlust stoppen

Auf einen möglichen neuen Therapieansatz zur Behandlung der Retinitis pigmentosa (RP) hat jetzt eine Forschergruppe um Dr. Salesh Kaushal von der University of Massachusetts Medical School (Worcester) hingewiesen. Nach Erkenntnissen der Wissenschaftler gibt es offenbar einen therapeutischen Effekt von Valproinsäure beziehungsweise Valproat (Valproic acid/VPA) auf diese Form der degenerativen Netzhauterkrankung.

In der Online-Ausgabe des British Journal of Ophthalmology (20. Juli 2010) beschreibt das Team um Kaushal die potenzielle Wirkung dieses Arzneistoffs auf den Visus von RP-Patienten. Daten einer retrospektiven Studie legen den Schluss nahe, dass Valproinsäure den Sehverlust stoppen könnte – in mehreren Fällen, so berichten die Forscher, habe sich sogar eine Verbesserung des Gesichtsfeldes gezeigt.

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In den USA ist Valproinsäure zur Behandlung von Epilepsie, Migräne und biploaren Störungen zugelassen, heißt es. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse deuteten darauf hin, dass dieser Wirkstoff auch eine effektive Therapie gegen den RP-assoziierten Photorezeptorenverlust sein könnte.

In der retrospektiven Studie wurden RP-Patienten zwei bis sechs Monate lang mit Tagesdosen zwischen 500 und 750 mg Valproinsäure off-label behandelt. In einer Phase, in der RP-Patienten üblicherweise einen schnellen Sehverlust erlitten, hätten fünf von sieben Patienten eine Verbesserung ihres Gesichtsfeldes erfahren, berichten die Forscher. Sollten die bisherigen Beobachtungen weiter untermauert werden können, könnte niedrig dosierte Valproinsäure ein enormes Potenzial haben, hofft Kaushal.

Die UMass Medical School ist nach eigenen Angaben die Koordinierungsstelle für eine auf drei Jahre angelegte klinische Studie, die die therapeutischen Möglichkeiten dieses Wirkstoffs bei RP erforschen soll. Diese Studie sei von der Foundation Fighting Blindness/National Institute Neurovision Research Institute mit 2,1 Millionen Dollar ausgestattet worden, teilt die Universität mit.

Siehe auch: Augen

Quelle:
www.umassmed.edu
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