Neue Hoffnung für Patienten mit unheilbaren Hornhautschäden bringt nun eine vom holländischen Augenarzt Dr. Gerrit Melles 1998 erfundene Methode, die in den USA von Dr. Francis W. Price verbessert wurde. Als erster europäischer Augenchirurg studierte Univ.-Prof. Dr. Mathias Zirm dieses Verfahren in der Klinik der Price Vision Group in Indianapolis und etablierte als Erster in Mitteleuropa dieses Verfahren in der ZIRM Privatklinik (Innsbruck).
Am 31. Juli 2006 wurden die Patienten Andrea P. und Fritz B. mit einem neuen Hornhautendothel-Transplantat versorgt. Am Ende des unter örtlicher Betäubung (Tropfanästhesie) durchgeführten Eingriffs war die neue Zellschicht mit der Patientenhornhaut verbunden. Am Tag darauf war das Hornhautgewebe bereits deutlich klarer und beide Patienten schmerzfrei.
Wurde früher bei einer Hornhauttransplantation die komplette Hornhaut durch eine Spenderhornhaut ersetzt, so wird nun, 100 Jahre nach der ersten Hornhauttransplantation durch Dr. Eduard Zirm, bei dieser völlig neu entwickelten Operationsmethode, nur noch die innerste Hornhautschicht, das sogenannte Endothel ausgetauscht.
Das Endothel an der Rückseite der Hornhaut ist eine Zellschicht, die sich noch im Mutterleib entwickelt und sich bis zum Tod nicht mehr erneuert. Sie ist verantwortlich für die Ernährung der Hornhaut und somit für eine klare Sicht. Schäden, wie durch Verletzungen, Anfälle von Grünem Star, erblich bedingtem Mangel an Endothelzellen aber auch unglücklich verlaufene Operationen führen zu einem Endothelzellverlust. Die Folgen sind Eintrübung der Hornhaut und eine schmerzhafte Blasenbildung an der Hornhautoberfläche.
Im Gegensatz dazu weist die herkömmliche Hornhauttransplantation, die in Vollnarkose durchgeführt wird eine wesentlich längere Einheilungszeit (ca. 12 Monate mit ständigen Kontrollen) und ein grösseres Risiko einer Abstossungsreaktion auf. Ausserdem benötigen fast alle Patienten anschliessend eine Kontaktlinse zur Behebung der meist hohen, postoperativen Hornhautverkrümmung.