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Mundhygiene soll gefährlicher Entzündung der Herz-Innenhaut vorbeugen

„Eine ordentliche Mundhygiene könnte in der Vorbeugung einer infektiösen Entzündung der Herzinnenhaut („Endokarditis“) eine wichtige Rolle spielen“, sagt Privatdozent Dr.
Christoph Naber (Westdeutsches Herzzentrum Essen). Davon geht jedenfalls das demnächst publizierte Positionspapier „Prophylaxe der infektiösen Endokarditis“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie aus, das von Dr. Naber auf der 31. Herbsttagung der DGK und 18.
Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie vorgestellt wurde.
Zu einer Endokarditis kann es kommen, wenn bestimmte Bakterien in das Blut eindringen, zum Beispiel bei Operationen. Nicht rechtzeitig behandelt, verläuft eine Endokarditis in den meisten Fällen tödlich.
Antibiotika vor Eingriffen sollen deshalb bei bestimmten Patienten einer Infektion vorbeugen.

„Allerdings zeigt eine Auswertung unserer Register, dass 80 Prozent der Endokarditis-Patienten vor dem Auftreten der Erkrankung keine Operation hatten“, erklärt Dr. Naber. „Die Bakterien müssen also auf andere Weise ins Blut gelangt sein.“ Eine Möglichkeit ist, dass Bakterien aufgrund eines schlechten Zahnstatus bereits bei alltäglichen Aktivitäten wie dem Kauen oder dem Zähneputzen ins Blut eindringen. „Davor können wir allerdings nicht mit Medikamenten schützen“, sagt der Herz-Spezialist. „Es macht daher Sinn, kranke Zähne rechtzeitig solide zu sanieren und Karies und Parodontose effektiv zu behandeln.“

Ein schlechter Zahnstatus könne ein Risikofaktor für diese bakteriell hervorgerufenen Krankheiten sein, eventuell „wegen der Dauerberieselung mit Erregern aus dem Mund“, so Dr. Naber. Derartig eingeschwemmte Erreger („Bakteriämie“) können sich in Bereichen mit Vorschädigung absetzen und vermehren. Menschen mit einem guten Zahnstatus hingegen haben erwiesenermassen seltener Bakteriämien. „Wir wissen nicht mit letzter Sicherheit, ob auch einer infektiösen Endokarditis mittels guter Mundhygiene vorgebeugt werden kann, doch hat diese jedenfalls ein gutes Nebenwirkungs-Profil“, erklärt Dr.
Naber. „Man kann Patienten mit schlechten Zähnen schliesslich nicht routinemässig eine tägliche Antibiotika-Prophylaxe verabreichen.“

Kontakt:
Prof. Dr. Eckart Fleck, Berlin (Pressesprecher der DGK) Christiane Limberg, Düsseldorf (Pressereferentin der DGK, Tel.: 0211- 600 692 “ 61; Fax: 0211- 600 692 “ 67; limberg@dgk.org Roland Bettschart, Bettschart & Kofler Medien- und Kommunikationsberatung GmbH; Mobil: 0043-676-6356775; bettschart@bkkommunikation.at

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie “ Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 6300 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.

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