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Mit grünem Tee gegen Rheuma

Extrakt aus den Teeblättern vermindern im Labor Entzündungsreaktionen

Ein Grüntee-Extrakt könnte gegen entzündliche Gelenkerkrankungen wie die rheumatoide Arthritis helfen, legt eine Laborstudie amerikanischer Forscher nahe: Der in grünem Tee enthaltene Gerbstoff Epigallocatechin-Gallat (EGCG) wirkt auf Gelenkschleimhautzellen im Labor entzündungshemmend. Sollte sich dieser Effekt auch im lebenden Organismus zeigen, wäre die Substanz ein vielversprechender Wirkstoffkandidat für die Therapie von rheumatoider Arthritis “ einer Krankheit, die durch eine abnormale Abwehrreaktion des menschlichen Körpers gegen den eigenen Gelenkknorpel entsteht.

Bei der rheumatoiden Arthritis entzündet und verdickt sich die schleimhautartige Schicht, die dem Schmieren der Gelenke dient. Wuchernde Schleimhautzellen dringen in der Folge in den Gelenkknorpel ein und zerstören ihn, wodurch die Betroffenen ihre Gelenke nur noch mühevoll oder gar nicht mehr bewegen können. Um die der Krankheit zugrunde liegende Immunantwort zu untersuchen, züchteten Salahuddin Ahmed und seine Kollegen nun im Labor Hautzellen, die sie den Gelenken von Arthritis-Patienten entnommen hatten. In Zellkulturen bestimmten sie dann den Einfluss von EGCG auf die Produktion von Botenstoffen, die im Zusammenhang stehen mit der Zerstörung des Knorpelgewebes. Das Ergebnis: Mit Grüntee-Extrakt behandelte Zellen aktivieren Entzündungsreaktionen unter Laborbedingungen weniger bereitwillig als unbehandelte Zellen “ EGCG hat auf Gelenkschleimhautzellen also eine entzündungshemmende Wirkung.

Die von Ahmed und seinen Kollegen entdecke Entzündungshemmung ist nur eine von zahlreichen Wirkungen von EGCG: Bereits seit etwa zwanzig Jahren rechnen Wissenschaftler dem potenziellen Wundermittel krebshemmende Eigenschaften zu, und sie vermuten auch einen positiven Einfluss des Extrakts bei HIV-Infektionen. Bei allen diesen Anwendungen steht jedoch die Entwicklung von Medikamenten im Vordergrund “ wegen zu geringen EGCG-Konzentrationen in aufgegossenem Grüntee sind vom Teetrinken keine positiven Einflüsse auf diese Krankheiten zu erwarten.

Salahuddin Ahmed (Universität von Michigan, Ann Arbor) et al.: Beitrag auf dem Jahrestreffen für Experimentelle Biologie, Washington

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