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Migräne: Risikofaktor Übergewicht

Eine amerikanische Forschergruppe hat einen neuen Risikofaktor für die Entwicklung einer chronischen Migräne gefunden: Übergewicht. „Es besteht ein fast linearer Zusammenhang zwischen Körpergewicht und chronischer Migräne“, berichten Experten in den aktuellen „Kopfschmerz-News“, dem Mitgliederorgan der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG).

Amerikanische Ärzte vom New Yorker Albert Einstein College of Medicine erhoben in einer Bevölkerungsstudie von 1997 bis 2000 die Daten von über 30000 Menschen, mehr als 60 Prozent davon waren Frauen. Per Telefoninterview fragten sie die Menschen unter anderem nach der Häufigkeit von Kopfschmerzen und nach ihrem Körpergewicht. Das Ergebnis: Zwar sind Übergewichtige nicht häufiger von Migräne betroffen als Schlanke. Doch mit steigendem Bodymass-Index werden die Attacken schwerer und treten häufiger auf. Bei den normalgewichtigen Befragten (BMI 18,5 “ 24,9) berichteten vier Prozent über zehn bis 15 Kopfschmerztage pro Monat, bei den Adipösen (BMI 30 bis über 35) lag diese Rate bei 13,6 bzw. 20 Prozent. Bei chronischen Spannungskopfschmerzen hingegen scheint Übergewicht keine Rolle zu spielen.

Allerdings haben die Experten Probleme, diesen Zusammenhang zu erklären. Zwar sind bei stark übergewichtigen Menschen verschiedene Entzündungsbotenstoffe sowie andere körpereigene Transmitter erhöht, die bei Kopfschmerzen eine Rolle spielen können. Warum sich diese Veränderungen aber nur auf die Häufigkeit von Migräne, nicht aber auf jene von Spannungskopfschmerz auszuwirken scheinen, ist unklar. Ebenso wissen die Forscher nicht, ob eine Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Personen die Migränehäufigkeit beeinflusst oder einer Chronifizierung vorbeugt.

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