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Dosis entscheidend: Krebsmedikament fördert Tumorwachstum

Eine Art von Medikamenten, die das Tumorwachstum hemmen soll, fördert es bei einer zu geringen Dosis. Das Team von Kairbaan Hodivala-Dilke vom Institute of Cancer http://www.cancer.qmul.ac.uk untersuchte im Entwicklungsstadium befindliche anti-angiogenetische Medikamente, die das Wachstum der Blutgefäße in Tumoren unterdrücken sollen. Bei Avastin und Suten wurde die Wirksamkeit bereits zuvor nachgewiesen. Daher waren sie kein Teil der Studie. Krebsexperten betonten jedoch laut BBC, dass die in Nature Medicine http://www.nature.com/nm veröffentlichte Studie trotzdem helfen könnte auch diese Medikamente wirksamer zu machen. Die Wissenschaftler konzentrierten sich in ihrer Arbeit auf Cilengitid, das verhindern soll, dass sie Zellen der Blutgefäße zusammenhalten und sich bewegen. Damit sollen sie einen wichtigen Teil der Angiogenese beeinflussen.

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Frühere Tests mit Testpersonen haben gezeigt, dass nur wenige Patienten mit Gehirntumoren von hohen Dosen des Medikaments wirklich profitierten. Bei den meisten konnte keine Wirkung nachgewiesen werden. Neue mit Mäusen durchgeführte Tests ergaben, dass geringe Mengen das Wachstum der Tumore sogar förderten. Weitere Untersuchungen zeigten, dass dafür die Aktivierung des Moleküls VEGFR2 verantwortlich war, das die Angiogenese auslöst. Diese Erkenntnis ist ein entscheidender Durchbruch. Wenn ein Patient das Medikament erstmals erhält, steigen die Werte im Blut rasch an und stellen sicher, dass eine große Menge in den Tumor gelangt. Nach einer gewissen Zeit sinken die Werte und der Körper beginnt sich an das Medikament zu gewöhnen. Das ist wahrscheinlich die Ursache dafür, dass die Tests derart schlechte Ergebnisse erzielt haben.

Hodivala-Dilke betonte, dass es wichtig sei, dass dieses Medikament weiter getestet wird. Man wisse jetzt, dass geringe Mengen das Tumorwachstum fördern können. Es sei daher nicht sinnvoll zuerst eine hohe Dosis zu verabreichen, die dann abfällt und anschließend wieder eine hohe Dosis zu geben. Das bedeute aber nicht, dass es keine Möglichkeit gebe, das Medikament sinnvoll einzusetzen. Denkbar sei die Verabreichung über eine Infusionspumpe, die eine gleich bleibende Dosierung ermöglicht.

One comment

  • Werner Hense

    25. März 2009

    Allein in der Bundesrepublik Deutschland sterben jährlich noch immer mehrere Millionen Tiere im Namen der Wissenschaft. Dass man von den aus Tierversuchen gewonnenen Ergebnissen nicht auf die Wirkung beim Menschen schließen kann, ist inzwischen bekannt. Für Hamster ist leckere Petersilie tödlich, Meerschweinchen sterben an dem für uns lebensrettenden Penicillin, Schafe können Unmengen des Nervengifts Arsen vertilgen – wie will man da wissen, welches im Tierversuch gewonnene Ergebnis auf den Menschen übertragbar ist und welches nicht?

    Antonietta Tumminello, Duisburg (Obere Sterkrader Str. 19, 47167)

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