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Bluttest spürt Eierstockkrebs auf

Ein neuer Bluttest kann Eierstockkrebs bei Frauen mit einer sehr hohen Zuverlässigkeit diagnostizieren. Die Methode fahndet nach sechs verschiedenen Eiweissen im Blutserum. Während die Einzelstoffe noch keine Diagnose erlauben, ist das Gesamtmuster aller sechs Proteine ein zuverlässiger Hinweis auf die Krebsart, haben Forscher um Gil Mor von der Yale-Universität in New Haven herausgefunden. Damit könnte dieser Krebs in einem relativ frühen Stadium, wenn die Therapieaussichten noch gut sind, behandelt werden.

Die Forscher analysierten Blutproben von 362 gesunden Frauen und 156 Patientinnen, die erst kurz zuvor an Eierstockkrebs erkrankt waren. Sie analysierten die Menge von sechs Proteinen im Blut, die entweder als Körperreaktion auf den Tumor oder vom Tumor selbst gebildet werden. Mit den Daten konstruierten sie ein Vorhersagemodell für Eierstockkrebs. Es zeigte sich, dass der Test am Genauesten ist, wenn alle sechs Blutwerte in das Modell eingehen. Die Menge der einzelnen Proteine im Blut hat hingegen keine Aussagekraft, erklären die Forscher.

In Deutschland erkranken jährlich rund 8.000 bis 9.000 Frauen an Eierstockkrebs. Nach amerikanischen Daten sind von 100.000 Frauen etwa 40 betroffen. Um diese wenigen Fälle aus der Vielzahl an Untersuchungen herauszufinden, müssen die Tests extrem genau sein “ insbesondere, um möglichst wenige gesunde Frauen fälschlicherweise als krank zu diagnostizieren.

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Der Bluttest hat nach Angaben der Forscher eine sogenannte Spezifität von 99,4 Prozent. Das bedeutet: Von 1.000 gesunden Frauen werden nur sechs fälschlich als krebskrank eingestuft. Die Forscher meinen, dass diese Genauigkeit für Routineuntersuchungen ausreicht. Eine weitere wichtige Grösse ist die Empfindlichkeit des Tests. Sie liegt bei 95,3 Prozent: Von 100 Tumorfällen werden rund 95 auch als solche erkannt. In einer klinischen Studie soll die Methode bis zur Zulassung weiter untersucht werden.

Eierstockkrebs ist gut therapierbar, wenn die Krebsart in einem frühen Stadium erkannt wird. Dann ist der Krebs noch auf die Eierstöcke begrenzt. Mit einer Krebstherapie überleben neunzig Prozent der Patientinnen die nächsten zehn Jahre. Hat sich die Wucherung auf anderes Gewebe ausgebreitet, so sinkt die Überlebensrate schnell auf nur zwanzig Prozent. Das ist besonders deswegen problematisch, weil Eierstockkrebs nur wenige und dann auch keine eindeutigen Beschwerden hervorruft, so dass viele Fälle erst in einem späten Stadium erkannt werden.


Gil Mor (Yale-Universität, New Haven) et al.: Clinical Cancer Research, Band 14, S. 1065

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