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Alzheimer-Studie: Patienten nach Diagnose auch erleichtert

Wie tragisch eine Alzheimer-Diagnose auch sein mag, Patienten fühlen sich oft befreit, wenn sie eine Erklärung für ihre Symptome erhalten. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Washington Universität in St. Louis im Rahmen einer Studie. Sowohl bei den Patienten, als auch bei den Bezugspersonen zeigten sich Angstzustände und Depression nach der Mitteilung des Arztes im selben oder in geringerem Ausmass als zuvor. „Die Patienten wollen eine Antwort, denn sie merken, dass etwas passiert“, meint auch Ellen Wiese von der deutschen Alzheimer Forschung Initiative in Düsseldorf http://www.alzheimer-forschung.de auf Anfrage von pressetext.

„Die Diagnose ist natürlich alles andere als erfreulich, aber dadurch wird die Krankheit zumindest planbar“, so Wiese. „Man kann Medikamente nehmen, um die Symptome zu verzögern und Dinge regeln, solange man dazu in der Lage ist.“ Trotzdem zögerten Ärzte oft, den Patienten ihren Veracht mitzuteilen, so die Leiter der Studie. Manche Ärzte fühlten sich dabei unwohl, teilweise aus Unsicherheit darüber, ob die Diagnose richtig sei. Während schnelle Tests wie der Mini-Mental-Status-Test nicht alle Fälle aufzeigten, seien ausführlichere Test jedoch sehr sicher, bestätigt Wiese.

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Im Zuge der US-Studie wurden 90 Patienten und ihre Bezugspersonen im Abstand von lediglich vier Tagen befragt. In weiterführenden Untersuchungen wollen die Forscher nun Interviews über ein ganzes Jahr führen, um ihre Ergebnisse zu bestätigen. Sie vermuten ausserdem, dass der Ort der Befragung, ein Alzheimer Forschungszentrum, das Resultat verfälscht haben könnte. Hier würden Patienten überdurchschnittlich gut betreut.

In den USA sind mittlerweile 5,1 Mio. Menschen an Alzheimer erkrankt. In Deutschland sind es 1,3 Mio. „Das ist nur eine Schätzung, denn für Alzheimer besteht keine Meldepflicht“, gibt Wiese zu bedenken. In den vergangenen Jahren hätte sich der öffentliche Umgang mit der oft tabuisierten Erkrankung verbessert, meint die Wissenschaftlerin. „Wir sagen den Patienten, dass sie ihren Nachbarn und Freunden davon erzählen sollen. Alzheimer ist nichts, wofür man sich schämen muss, sondern eine Krankheit.“

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