Salbei kann tatsächlich die Gedächtnisleistung verbessern, haben britische Neurowissenschaftler ermittelt.
Die neuen Befunde bestätigen Jahrhunderte altes Kräuterwissen und könnten die Entwicklung neuer Medikamente inspirieren. Die Resultate wurden im Fachblatt „Pharmacology Biochemistry and Behavior“ veröffentlicht.
„Dies belegt, wie wertvoll die Arbeit der alten Kräuterkundigen ist“, so Nicola Tildesley von der Northumbria University in Newcastle. Zwar müssten weitere Studien zur Langzeitwirkung von Salbei durchgeführt werden. Möglicherweise könne das Kraut jedoch neue Wege zur Behandlung der Alzheimerschen Krankheit und anderer Erkrankungen eröffnen.
Tildesley und ihre Kollegen studierten bis ins 16. Jahrhundert zurück reichende Texte, die Tee und Tinkturen aus Salbei unter anderem eine förderliche Wirkung auf das Gedächtnis zuschreiben. Frühere Studien hatten kaum Belege für diese Behauptung erbracht. Möglicherweise hatten diese Arbeiten jedoch einen rasch eintretenden und wieder abklingenden Effekt übersehen, vermuteten die Forscher.
Ihre Versuche mit 44 jungen, gesunden Erwachsenen bestätigten diese Vermutung. Die Teilnehmer nahmen Kapseln, die Ölextrakte des Spanischen Salbeis (Salvia lavandulifolia) enthielten. Über einen Zeitraum von ein bis sechs Stunden nach der Einnahme schnitten sie bei verschiedenen Gedächtnistests deutlich besser ab als jene Teilnehmer, die ein Placebo bekommen hatten.
Möglicherweise hemmen Salbei-Inhaltsstoffe ein Enzym, das auch Angriffspunkt von Medikamenten gegen die Symptome der Alzheimerschen Krankheit ist, vermuten die Forscher. Diese Acetylcholin-Esterase baut Neurotransmitter ab, von Nervenzellen ausgeschüttete Botenstoffe.
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