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Potenzstörung als Hinweis auf koronare Herzerkrankungen

Durch die Entwicklung effektiver Therapeutika sind Erektionsstörungen in den letzten Jahren mehr in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. Immer mehr Männer wissen, dass es wirksame Medikamente gegen Erektionsstörungen gibt und gehen deshalb auch eher zum Arzt. Diese Entwicklung hat einen positiven Nebeneffekt.

Wie Steven Jacobsen, ein Epidemiologe von der Mayo Clinic in Rochester auf der jährlichen Tagung der American Heart Association in Orlando berichtete, hat die Bereitschaft wegen Erektionsstörungen zum Arzt zu gehen, mit der Einführung der neuen Medikamente sprunghaft zugenommen. Erektionsstörungen können ein erstes Warnsignal für Herzerkrankungen sein. Die behandelnden Ärzte können die Herzerkrankungen häufiger in einem frühen Stadium entdecken und effektiver behandeln, so Jacobsen. Grundlage für diese Aussagen sind Erhebungen der Forscher an über 2.000 Patienten der Mayo Clinic, die zwei Jahre lang gezielt befragt wurden.

Erektile Dysfunktionen und koronare Herzerkrankungen haben wahrscheinlich einen gemeinsamen Nenner: eine Störung der Gefässwandauskleidung (Endothel). Beide Erkrankungen weisen einige gemeinsamen Risikofaktoren auf. Zu ihnen zählen Rauchen, Bluthochdruck, Hypercholesterinämie und Diabetes mellitus. Daher könnte nach Ansicht des Londoner Kardiologen G. Jackson eine erektile Dysfunktion durchaus als ein erster Hinweis auf eine versteckte Herz-Kreislauf-Erkrankung gedeutet werden. Nach seiner Vorstellung haben die artherosklerotischen Veränderungen – je nach Gefäss – unterschiedliche klinische Folgen, wobei sich die Erektionsstörung vermutlich als erstes zeigt, weil die Penisarterie im Vergleich zu Koronararterien (KHK), Halsschlagadern (Schlaganfall) und den Arterien der Beine (Schaufensterkrankheit) den geringsten Durchmesser hat.

Diese Überlegung liess sich auch durch eine Kohortenstudie untermauern. In ihr konnten bei einem Grossteil der untersuchten 178 Männer mit erektiler Dysfunktion weitere Erkrankungen diagnostiziert werden, die zuvor nicht bekannt waren: Hyperlipidämie, Diabetes, Bluthochdruck und durch Mangelversorgung bedingte Herzerkrankungen.
Demnach ist die ED möglicherweise die „Spitze des Eisberges für eine systemische Gefässerkrankung und eignet sich damit auch als möglicher Marker für eine koronare Herzkrankheit.

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