Die bislang direktesten Belege für einen Zusammenhang zwischen Zahnfleischentzündung und Gefässerkrankungen haben amerikanische Mediziner und Zahnmediziner gefunden. Je mehr Parodontitis-Bakterien die von ihnen untersuchten Personen unter dem Zahnfleisch trugen, desto stärker waren ihre Arterienwände verdickt.
Eine Verdickung der Arterienwandung bedeute wiederum ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, erläutert Moïse Desvarieux von der University of Minnesota in Minneapolis und der New Yorker Columbia University. Die Resultate sprächen damit für die Jahrzehnte alte Theorie, Parodontitis-Erreger könnten in den Blutstrom übergehen und dort weiteren Schaden anrichten.
Für ihre Studie untersuchten Desvarieux und seine Kollegen 657 Personen im Alter von über 55 Jahren. Je mehr typische Parodontitis-Erreger sich im Zahnbelag der Teilnehmer fanden, desto dicker war die per Ultraschall bestimmte Wandstärke der Halsschlagader, berichten die Mediziner im Fachblatt „Circulation“. Dieser Zusammenhang bestand auch nach Berücksichtigung weiterer Faktoren wie Blutdruck und Cholesterinspiegel. Nicht herstellen liess sich dagegen eine Verbindung zwischen Parodontitis-Erregern und einem Indikator für Entzündungsprozesse, dem C-reaktiven Protein.
„Zahnfleischerkrankungen sind vermeidbar und behandelbar“, so Desvarieux. „Eine gute Mundhygiene hat daher beträchtlichen Einfluss auf die Gesundheit von Herz und Kreislauf.“ Endgültige Belege für diesen Zusammenhang könne jedoch erst eine neuerliche Untersuchung der Teilnehmer in einigen Jahren liefern, räumt der Epidemiologe ein.
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