Ein Glaukom, auch „grüner Star“ genannt, sollte nach einer Diagnose sofort behandelt werden, um das Fortschreiten des Augenleidens zu verlangsamen. Eine Verringerung des Augeninnendrucks kann eine weitere Verschlechterung des Krankheitsbildes um durchschnittlich 18 Monate verzögern, fanden schwedische Forscher in einer Studie an 255 Patienten. („Archives of Ophthalmology“, Oktoberausgabe).
Der grüne Star, bei dem der Nerv des Auges irreversibel geschädigt wird, ist der häufigste Grund für Blindheit in den Industriestaaten. Die Krankheit beginnt meist unbemerkt und kann daher nur durch eine Vorsorgeuntersuchung frühzeitig entdeckt werden. Die Ursache der Krankheit ist unklar, aber offenbar gehört ein erhöhter Innendruck des Auges zu den Risikofaktoren. Entdeckt ein Arzt erste Anzeichen eines Glaukoms, wird daher meist umgehend der Innendruck des Auges medikamentös oder durch eine Laserbehandlung gesenkt.
Bisher war jedoch nicht erwiesen, dass diese Behandlung überhaupt sinnvoll ist, zumal die Krankheit trotz der Senkung des Innendrucks oft weiter voranschreitet. Daher haben die schwedischen Forscher in ihrer Studie 126 Patienten aus Malmö, Lund und Helsingborg nach der ersten Diagnose entgegen den medizinischen Empfehlungen nicht behandelt. Statt dessen wurden sie alle drei Monate untersucht und erhielten erst eine Therapie, nachdem sich das Krankheitsbild verschlechtert hatte. Mit modernsten Untersuchungsmethoden forschten dabei die Ärzte nach minimalen Anzeichen für ein Voranschreiten des Leidens, um sofort reagieren zu können und das Risiko der Versuchsteilnehmer so gering wie möglich zu halten.
Die Ärzte fanden, dass sich die Krankheit bei den unbehandelten Patienten im Durchschnitt bereits nach 48 Monaten verschlimmert hatte. Bei den behandelten Patienten war dies erst nach 66 Monaten der Fall. Die Ärzte empfehlen daher, auch wenn der Patient keine Symptome bemerkt, mit einer Behandlung nicht zu warten.
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