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Forschungspreis für Kupfer-Alzheimer-Studie

15 Prozent der deutschen Bevölkerung ist älter als 65 Jahre, das sind heute bereits 12 Millionen Menschen. Schätzungsweise 1,3 bis 1,6 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Demenz, die Hälfte davon an der Alzheimer-Krankheit. Hierbei handelt es sich um eine chronische neurodegenerative Erkrankung, bei der nach und nach ganze Hirnregionen absterben. Die Folgen sind fortschreitender Gedächtnisverlust und Verwirrung. Experten rechnen damit, dass sich aufgrund der demographischen Entwicklung die Zahl der Alzheimer-Patienten in den kommenden 50 Jahren verdreifachen wird. Die Alzheimer-Demenz steht möglicherweise mit einem Kupfermangel in Verbindung. Forscher und Mediziner der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum des Saarlandes (Direktor : Prof. Dr. Peter Falkai) um Prof. Dr. Thomas Bayer (Wissenschaftlicher Leiter) und Priv. Doz. Dr. Frank-Gerald Pajonk (Leiter der Klinischen Prüfung und Geschäftsführender Oberarzt der Klinik) führen die weltweit erste Kupfer-Therapiestudie für Alzheimer-Patienten durch. Die Klinische Studie wird nun von der Internationalen Kupfer- Gesellschaft (New York), dem Europäischen Kupfer-Institut (Brüssel) und dem Deutschen Kupfer-Institut (Düsseldorf) mit einem Forschungspreis in der Höhe von 25.000 Euro gefördert. Mit den Geldern werden Personal- und laufende Laborkosten, etwa die Untersuchung des Nervenwassers, abgedeckt. Die Studie wird zusätzlich im Rahmen des HOMFOR-Programms der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes gefördert. Kriterium hierfür ist die qualitativ hochwertige, international bedeutsame und patientennahe Forschung.

Bereits 46 Patienten lassen sich im Rahmen einer Klinischen Studie am Universitätsklinikum des Saarlandes gegen die Alzheimer-Demenz behandeln. „Die eine Hälfte der Patienten erhält zusätzlich zum herkömmlichen Präparat, einem Cholinesterasehemmer, eine Gabe von 8 mg Kupferorotat pro Tag, die anderen bekommen ein Plazebo“, erläutert Prof. Dr. Thomas Bayer. Er ist der Leiter der Abteilung für Neurobiologie der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Homburg/Saar. Weder die behandelnden Ärzte, noch die Patienten dürfen erfahren, wer die zusätzliche Wirksubstanz erhält. Während dieser Behandlungsphase finden regelmässige Kontrolluntersuchungen statt, um die Verträglichkeit und die Sicherheit der Behandlung zu überprüfen. Die Studie ist sehr gut angelaufen: „Negative Effekte sind keine aufgetreten und alle haben das Kupfer gut vertragen“, so Priv. Doz. Dr. Frank-Gerald Pajonk, der bald mit ersten Ergebnissen rechnet, denn 15 Patienten befinden sich bereits im letzten Quartal des ersten Studienjahres. Durch erneute Untersuchungen, Kernspintomographie und Nervenwasseruntersuchung, wird geprüft, ob die Patienten, die das Kupfersalz erhalten haben, bessere Ergebnisse aufweisen und weniger Alzheimer-Veränderungen im Gehirn zeigen. „Sollte sich dieses bestätigen, können sich nach Abschluss des ersten Jahres alle Patienten mit Kupfer weiterbehandeln lassen, das haben wir mit der Ethikkommission so abgestimmt“, betont Prof. Dr. Peter Falkai. Während der Studie ist eine optimale Versorgung nach aktuellstem Stand der Forschung gewährleistet. Wichtig ist, dass die Kupfertherapie unter strenger ärztlicher Kontrolle erfolgt; beispielsweise müssen die Blutwerte regelmässig untersucht werden, erklärt Priv. Doz. Dr. Pajonk. „In unserer Studie stellen wir die Patienten auf den für sie optimalen Kupferwert ein.“ Ein bis zwei Milligramm nimmt jeder Durchschnittseuropäer im Laufe des Tages aus der Nahrung auf. Den aussichtsreichen Therapieansatz mit Kupfer hat die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Thomas Bayer gemeinsam mit Prof. Dr. Gerd Multhaup von der Freien Universität Berlin entdeckt. Alzheimer-Patienten weisen nämlich einen signifikant erniedrigten Spiegel von Kupfer im Hirngewebe auf. Die Vermutung der Forscher: Ist der Kupferspiegel im menschlichen Gehirn zu niedrig, kann APP, das so genannte Amyloid- Vorläuferprotein, welches das Gleichgewicht des zellulären Kupferstoffwechsels beeinflusst, keine Bindungen eingehen. „APP bildet dann die schädlichen Amyloid-Ass-Proteine, also die Plaques- Ablagerungen, die die Hirnzellen zerstören“, so Prof. Bayer. Die Annahme liegt nahe, dass eine Besserung des Gesundheitszustandes durch eine verstärkte Kupfersalzaufnahme erreicht werden kann. Das Kupfer ist zudem bioverfügbar, d.h. es gelangt ganz einfach über die Nahrung bis in den Hirnstoffwechsel und soll dort zu einer Normalisierung des Kupferspiegels führen. Prof. Dr. Peter Falkai empfiehlt Alzheimer-Patienten, sich im Rahmen der neuen Studie behandeln zu lassen. „Es wird auf jeden Fall ihrer Gesundheit zuträglich sein. Ausserdem fallen keinerlei Kosten für die Patienten an“, betont der Mediziner. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Diagnose einer beginnenden Demenzerkrankung vom Alzheimer-Typ. Die Krankheit sollte so stark ausgeprägt sein, dass sie zu messbaren Beeinträchtigungen von Gedächtnisleistungen führt. Andererseits darf die Krankheit noch nicht so weit fortgeschritten sein, dass die Betroffenen den Sinn der Behandlungsstudie nicht mehr verstehen oder bereits pflegebedürftig sind. „Es ist unbedingt erforderlich, dass ein naher Angehöriger zur Verfügung steht, der die Patienten regelmässig begleiten kann und der Informationen über die Patienten im Alltag geben kann“, so Prof. Falkai.

Bei Interesse an der Studie kann eine Untersuchung in der Gedächtnissprechstunde der Uni-Nervenklinik vereinbart werden: Anmeldung im Sekretariat bei Frau P. Nagel, Tel. (06841) 16-24240.

Weitere Informationen und die Möglichkeit ein Kupfer-Präparat zu bestellen
http://www.baeder-fuehrer.ch/gesundheitsprodukte/600723.html

Weitere Infos finden Sie hier …

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