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Bakterien gegen Nierensteine

Ein spezielles Darmbakterium neutralisiert einen Bestandteil von Nierensteinen, bevor sie Probleme machen können. Doch nicht jeder Mensch hat den Mikroorgansimus bei sich im Darm.

Ein Schluck einer Bakterienkultur könnte bei der Vorbeugung von Nierensteinen helfen, glauben britische und amerikanische Mikrobiologen. Die Wiederansiedlung von Mikroben, die einen Hauptbestandteil von Nierensteinen bereits im Darm zersetzen, hat einen dauerhaften Schutzeffekt, berichten die Forscher im Fachblatt «Applied and Environmental Microbiology».

Nierensteine bestehen meist aus einer schwer löslichen Verbindung von Calcium und Oxalsäure. Patienten mit der Stoffwechselstörung Hyperoxalurie geben besonders viel Oxalsäure über die Nieren ab und weisen daher ein erhöhtes Risiko auf, die schmerzhaften und gefährlichen Ablagerungen zu entwickeln.

Ein unauffälliges Darmbakterium namens Oxalobacter formigenes kann dieser Entwicklung jedoch entgegensteuern, fanden Sylvia Duncan vom Rowett Research Institute in Aberdeen und ihre Kollegen heraus. Dieses Bakterium hat eine einzigartige ökologische Nische für sich erschlossen, indem es in der sauerstoffarmen und gallensäurereichen Umgebung des Darms Oxalsäure für seinen Stoffwechsel nutzt.

Weitere Untersuchungen zeigten allerdings, dass die Mikrobe nicht bei jedem Menschen vorkommt. Duncan und ihre Kollegen wiesen nach, dass das Bakterium empfindlich gegenüber häufig verschriebenen Antibiotika ist. Daher vermuten sie, dass die kleinen Helfer bei einer antibakteriellen Therapie mit ausgelöscht werden. Eine Wiederansiedlung sollte jedoch höchst einfach sein, spekulierten die Forscher.

Einige «unbesiedelte» Freiwillige erklärten sich bereit, eine Lösung mit Oxalobacter formigenes zu trinken. Tatsächlich wurde das Bakterium in ihrem Darm wieder heimisch und führte zu deutlich verringerten Oxalsäure – Konzentrationen im Urin. Nach Ansicht der Forscher könnten sich aus dieser Beobachtung neue Therapieansätze für die Behandlung der Hyperoxalurie ergeben.

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