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Solarien: So gefährlich wie das Rauchen

 Bei der Solarium-Nutzung sind die Deutschen Weltmeister. Mehr als 5.000 Sonnenstudios gibt es nach Schätzung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) bundesweit. Mehr als elf Millionen Bundesbürger zwischen 14 und 49 Jahren haben in den letzten zwölf Monaten ein Solarium besucht. Davon 5,2 Millionen regelmäßig, mindestens einmal pro Woche – unbeeindruckt von allen Expertenwarnungen. Denn Tatsache ist: 140.000 Menschen erkranken pro Jahr neu an Hautkrebs, mit drastischen Steigerungsraten vor allem in den jüngeren Altersgruppen. 22.000 davon an besonders gefährlichem Schwarzen Hautkrebs.       
„Wer vor dem 30. Lebensjahr regelmäßig Solarien nutzt, steigert sein Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, um bis zu 75 Prozent“, warnt die Deutsche Krebshilfe. „Die Patienten sitzen reihenweise in den Praxen und haben Hautkrebs durch falschen Umgang mit der Sonne“, berichtet Thomas Stavermann vom Bundesverband der Hautärzte.
 
Von Solarien geht nach Experteneinschätzung der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) eine ebenso große Krebsgefahr wie etwa von Zigaretten aus. Daher stufte die Krebsforschungsagentur, die auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berät, Solarien und andere UV-Bräunungsgeräte in die höchste Krebsrisiko-Kategorie ein. Solarien gelten damit als „krebserregend“. Bislang waren sie nur als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft worden. Nunmehr wird die Gefahr von Solarien aber auf eine Stufe mit der Gefahr von Zigaretten oder Asbest gestellt.

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Auch wenn das Solarienverbot für Jugendliche unter 18 Jahren mittlerweile rechtskräftig ist und Sonnenstudio-Besitzern bei Missachtung Strafen von bis zu 50.000 Euro drohen, fordert die Deutsche Krebshilfe nochmals verschärfte Mindestanforderungen für Solarien. Sie sollen vor allem die jungen Volljährigen schützen, die sich trotz aller Warnungen nicht vom Solariumbesuch abhalten lassen, meinte Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Krebshilfe. Derzeit erarbeitet das Bundesumweltministerium eine das Gesetz ergänzende Verordnung, die Qualitätsvorschriften und Sicherheitskriterien für die Solariennutzung durch Erwachsene benennt.

Nach einer gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft für Dermatologische Prävention (ADP) erstellten Studie hat mehr als ein Viertel der derzeit 14 Millionen Nutzer von Solarien bereits zwischen zehn und 17 mit dem künstlichen Bräunen angefangen. In vielen Tausenden von ihnen tickt die Zeitbombe, an Hautkrebs zu erkranken. Deshalb ist Vorsorge wichtig. Bei rechtzeitiger Erkennung ist Hautkrebs nahezu zu 100 Prozent heilbar.

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