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Autismus: Schuld sind defekte Gene

Neue Studien belegen, dass Autismus von defekten Genen, und zwar in winzigen Regionen der Chromosomen 15 und 7, verursacht wird. Die Wissenschafler des Duke Center for Human Genetics an der Duke University in Durham lokalisierten und sammelten genetische Informationen von mehr als 100 Familien mit mindestens zwei autistischen Kindern. Durch den Vergleich der Elterngene und denen ihrer Geschwister mit den Genen der betroffenen Kinder konnten zwei begrenzte genetische Regionen ausgemacht werden.

In einer kleinen Region des Chromosoms 15 fanden sich bei einigen Kindern duplizierte oder zerstörte Gene. Interessant ist, dass diese Region einige Gene enthält, die ein chemisches Signal im Gehirn erkennen, das als GABA oder Gamma-Aminobuttersäure bekannt ist. Die Forscher konnten den Nachweis erbringen, dass mindestens eine Form von Autismus mit einem genetischen Marker in der Umgebung des GABA-Rezeptor-Gens in Zusammenhang steht. Auch eine genetische Variante auf dem Chromosom 7 kann für Autismus verantwortlich sein. Die fragliche Region des Chromosoms 7 ist nach Meinung der Wissenschaftler ausserordentlich anfällig dafür, wegzubrechen und sich wieder mit seinem Chromosom zu verbinden. Offenbar kann diese Neubildung in einigen Fällen schief gehen, und Teile des Chromosoms werden nicht ordnungsgemäss dupliziert. Einige Autismus-Fälle zeigen, dass ein Stück des Chromosoms 7 seitenverkehrt oder in Bezug auf die übrigen Chromosomen von oben nach unten gedreht auftritt.

Diese Erkenntnisse entkräften nach Ansicht der Forscher alle Vermutungen, Autismus könnte die Folge von Erziehungsfehlern sein. Von 10.000 Menschen sind zwei bis zehn von dieser Krankheit betroffen, fast so viele wie vom Down-Syndrom. Trotzdem wird Autismus auch in Zukunft schwer zu diagnostizieren sein, da er in vielen verschiedenen Formen auftritt. Einige der betroffenen Kinder fangen später an zu sprechen als andere, manche Autisten zeigen selbstzerstörerische Verhaltensmuster oder extreme In-Sich-Zurückgezogenheit.

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